Schild Landesaufnahmestelle in Lebach (Foto: SR)

Fast 4700 Flüchtlinge in drei Wochen

Kai Forst   29.10.2015 | 09:28 Uhr

Das Saarland hat im September deutlich mehr Flüchtlinge aufgenommen, als es hätte aufnehmen müssen. Das macht eine Übersicht des Bundesinnenministeriums zur Verteilung der Flüchtlinge deutlich, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.

Nach dem so genannten "Königsteiner Schlüssel" hätten zwischen dem 5. und dem 28. September rund 3000 Flüchtlinge ins Saarland kommen sollen. Tatsächlich kamen hier aber fast 4700 Flüchtlinge an. Die meisten Flüchtlinge hat Bayern aufgenommen. Bei einem Soll von 37.784 sind im Freistaat 52.361 Flüchtlinge aufgenommen worden, ein Plus von 14.577 Menschen.

Der Königsteiner Schlüssel

Für die einzelnen Bundesländer gibt es Aufnahmequoten. Diese legen fest, welchen Anteil der Asylbewerber jedes Bundesland aufnehmen muss, und werden nach dem sogenannten "Königsteiner Schlüssel" festgesetzt. Er wird für jedes Jahr entsprechend der Steuereinnahmen und der Bevölkerungszahl der Länder berechnet.

Acht Bundesländer nehmen zu wenig auf

Acht Bundesländer haben dagegen teilweise deutlich weniger aufgenommen, als es der Schlüssel vorsieht. Defizite bei der Verteilung haben laut ARD vor allem Bundesländer, die von der SPD, den Grünen oder von der Linkspartei regiert werden.

So hat das Grün-Rot geführte Baden-Württemberg bei einem Soll von 31.988 Flüchtlingen bisher nur 24.528 Menschen aufgenommen. Auch Niedersachsen hat knapp 7000 geflohene Menschen weniger willkommen geheißen. Ebenso liegt Rheinland-Pfalz mit bisher 9648 aufgenommenen Flüchtlingen mehr als 2000 unter dem Soll.

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