"Ich habe entschieden, ich weine nicht“
Nach acht Jahren bestreitet Pietari Inkinen sein letztes Konzert als Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie. "Hyvästi Pietari" ist das Motto: "Auf Wiedersehen, Pietari", auf finnisch. Chris Ignatzi hat ihn vor dem Abschiedskonzert getroffen.
Konzentrierte Stimmung bei der Generalprobe der Deutschen Radio Philharmonie vor dem Abschiedskonzert von Pietari Inkinen. Zeit sentimental zu werden? Fehlanzeige. "Ich habe entschieden, ich weine nicht“, sagt Pietari Inkinen. In einem Monat sei er bereits als Gast zurück in Saarbrücken.
Inkinen will zum Abschied auch überraschen
Und so herrscht bei dieser letzten Generalprobe keineswegs eine seltsame Stimmung. Viel mehr arbeitet das Orchester akribisch daran, den Abschied perfekt zu gestalten. Eingeladen haben sich Inkinen und die DRP die Mezzosopranistin Gerhild Romberger.
Se singt sechs Lieder aus „des Knaben Wunderhorn“ von Gustav Mahler. Auf Wagner und Sibelius hat der scheidende Chefdirigent diesmal verzichtet, um auch mal zu überraschen.
Wenngleich der zweite Teil des Abends, die Sinfonie Nr. 7 von Anton Bruckner, auch seine klare Handschrift trägt.
Saarbrücken als Sprungbrett
Genossen hat Inkien in Saarbrücken vor allem das Zwischenmenschliche. „Diese saarländische Mentalität, das Leben zu genießen. Das spürt man auch beim Proben. Das ist nicht nur diszipliniert und streng, das ist eine richtig große Familie hier.“
Inkinen, der Dirigent, der sich als Teil des Ganzen versteht. Dabei hat er inzwischen ein gewisses Renommee. Während seiner Zeit in Saarbrücken hat er sich in den Fokus dirigiert, durfte bei den renommierten Wagner-Festspielen in Bayreuth dirigieren. Mit der Deutschen Radio Philharmonie reiste er auf zwei Südkorea-Tourneen. Seine allürenfreie Art wird dem Orchester in Saarbrücken in Erinnerung bleiben.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 16.05.2024 auf SR kultur