Ein Auto fährt an einer Hinweistafel "Waldbrand verhindern!" vorbei. (Foto: IMAGO / Bernd März)

So will das Saarland Waldbränden vorbeugen

mit Informationen von Aaron Klein   27.05.2025 | 17:53 Uhr

Wie kann Waldbränden vorgebeugt werden? Mit dieser Frage hat sich am Dienstag die saarländische Landesregierung befasst. Sie will unter anderem auf mehr Aufklärung setzen.

Bereits Mitte Mai hatten das saarländische Umweltministerium und der Saarforst vor einer erhöhten Waldbrandgefahr im Saarland gewarnt. Am Dienstag hat nun auch die saarländische Landesregierung noch einmal auf das Problem hingewiesen. Dabei will man auch verstärkt auf Prävention setzen.

Video [aktueller bericht, 27.05.2025, Länge: 2:51 Min.]
So will das Saarland Waldbränden vorbeugen

Brand-Prävention schon im Kindesalter

Das Umweltministerium und der Saarforst haben mit dem Innenministerium, dem Landesfeuerwehrverband, dem Bildungsministerium, dem Bildungscampus Saar, dem Nationalpark Hunsrück Hochwald sowie der Unfallkasse Saarland deshalb eine Projektgruppe „Feuer und Wald“ gegründet. Ihr Ziel ist es, bereits Kindergartenkinder und Schülerinnen und Schüler über die Entstehung und Vermeidung von Waldbränden aufzuklären.

Für die Prävention habe man zum Beispiel neue Lernmaterialien gestaltet, mit denen die Feuerwehr künftig in Kitas und Schulen auf Waldbrände eingehen kann. Unter anderem gibt es ein Booklet, in dem von Johanne erzählt wird, die bei einem Spaziergang im Wald mit ihrem Vater und Hund Senna einen Brand entdeckt, teilte das Umweltministerium mit.

So will das Land Waldbränden vorbeugen
Audio [SR 3, Moderation: Kerstin Gallmeyer, 27.05.2025, Länge: 02:07 Min.]
So will das Land Waldbränden vorbeugen

Kein offenes Feuer im Wald

Außerdem wolle man die Menschen auch noch einmal auf Selbstverständlichkeiten hinweisen, sagte Innenminister Reinhold Jost (SPD) in der Landespressekonferenz am Dienstag. Dazu gehöre etwa, dass man im Wald kein offenes Feuer machen und nicht rauchen sollte.

Wer an dafür vorgesehenen Stellen ein Feuer mache, sollte zudem darauf achten, dass es am Ende auch komplett erloschen sei "und nicht mehr zu einer Gefahr werden kann", so Jost.

Außerdem sollten Autos nur auf ausgewiesenen Parkflächen abgestellt werden, "da bereits aufgeheizte Teile eines Pkw Gräser unter dem Auto entzünden können", erklärte Umweltministerin Petra Berg (SPD).

Einfahrten zu Waldwegen und Schranken dürften nicht zugeparkt werden, damit Einsatzkräfte bei Bedarf in den Wald kommen könnten.

Hilfe für Retter durch Waldbrandeinsatzkarte

Zudem wird nach Angaben des Umweltministeriums kontinuierlich an einer Waldbrandeinsatzkarte gearbeitet. Damit soll Rettungskräften im Ernstfall mehr Hilfestellung gewährleistet werden. Dafür werden auch Wegeklassifizierungen abgerufen.

"Mit diesen Daten kann die Feuerwehr Wende- und Ausweichstellen sowie die notwendige Infrastruktur für Löschfahrzeugeinsätze schnell auffinden", teilte das Ministerium mit.

Privatwaldbesitzer können Versicherung fördern lassen

Berg wies zudem auf eine Förderung für Privatwaldbesitzer hin. Entgegen erster Aussagen können sich diese eine Waldbrandversicherung nicht zu 100 Prozent, sondern zu 50 Prozent bis zu einer Höhe von maximal 8000 Euro vom Land fördern lassen.

"Förderfähig sind die jährlichen Beiträge einer sogenannten Waldbrandversicherung für Privatwaldbesitzerinnen und -besitzer im Saarland." Diese würden ihre Waldflächen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen etwa zur Erholung. Deshalb sei es auch wichtig, ihnen eine Förderung zukommen zu lassen.

Saar-Gemeinden rüsten sich gegen Waldbrände
Audio [SR 3, Studiogespräch: Kerstin Gallmeyer / Florian Nejad Rahbari, 27.05.2025, Länge: 02:23 Min.]
Saar-Gemeinden rüsten sich gegen Waldbrände

Über dieses Thema hat auch die "Region am Nachmittag" auf SR 3 Saarlandwelle am 27.05.2025 berichtet.


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