Der doppelte Erich - Kästner im Dritten Reich

Der doppelte Erich - Kästner im Dritten Reich

Lesung und Gespräch

mit Thomas Bimesdörfer  

Sendung: Mittwoch 21.02.2024 19.15 bis 20:00 Uhr

Das noch halbwegs junge Jahr 2024 ist aus literarischer Sicht ein Jubiläumsjahr, für Franz Kafka, im Juni erinnern wir uns an seinen 100. Todestag, für Johann Wolfgang von Goethe, sein Werther erschien vor nunmehr 250 Jahren, Goethe selbst kam vor 275 Jahren zur Welt und es ist auch ein Erich Kästner Jahr. Er starb vor 50 Jahren im Juli 1974 in München. Vor 125 Jahren wurde er 1899 in Dresden geboren. Erich Kästner ist ein facettenreicher Autor. Viele haben ihn als Kinderbuchautor kennengelernt. „Emil und die Detektive“, erschien 1929, also vor jetzt 95 Jahren, „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“ sind Bücher, die auch heute noch in vielen Kinder – und Jugendbüchereien stehen.

Aber Erich Kästner war auch ein Autor für Erwachsene. Sein „Fabian – Die Geschichte eines Moralisten“ ist ein literarisches Gesellschaftsbild der späten Weimarer Republik, erschien 1931, also kurz vor Beginn der Hitler-Diktatur und spart nicht an erotischen Details und Kritik an Politik und Sitten.

Es gab ihn also mindestens zweimal, diesen Erich Kästner. Und in Anspielung auf sein doppeltes Lottchen ist eine neue Biografie erhältlich mit dem Titel: „Der doppelte Erich“. Für den Autor, den Komparatisten, Journalisten und Literaturkritiker Tobias Lehmkuhl geht es dabei um die zentrale Frage: „Wie hätten wir Heutigen uns verhalten, wenn wir bei der Machtübergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland gelebt hätten?“

Erich Kästner wählte „Ein Leben als Maskenball“, so die Überschrift eines Kapitels aus Tobias Lehmkuhls Buch, das weniger eine Biografie als ein Psychogramm geworden ist.

Tobias Lehmkuhl
Der doppelte Erich
Kästner im Dritten Reich
Rowohlt Berlin
ISBN 978-3-7371-0150-9
Preis: 24,00 €

Die Sendung ist nachhörbar auf SR2.de und in der ARD Audiothek.


Vorschau

28. Februar: Das Magazin

6. März: Laurent Gaudé, "Hund 51"

13. März: Das Magazin

20. März: Ronya Othmann, "Vierundsiebzig"

27. März: Das Magazin

3. April: Anne Weber, "Bannmeilen"


Literatur im Gespräch

Woher nehmen sie ihre Inspiration? Welche Rolle spielt die Literatur in ihrem Alltag? Was sind ihre Themen und wie setzen sie sie literarisch um? SR 2-ModeratorInnen sprechen mit Autorinnen und Autoren über ihr Schreiben und Leben, senden Auszüge aus aktuellen Romanen, Erzählungen, Essays oder Gedichten, bringen Literatur ins Gespräch.

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Literatur im Gespräch – Das Magazin

Rezensionen neuerschienener belletristischer Bücher, Gespräche zu aktuellen Literaturthemen und feuilletonistische Beiträge rund um die Welt der Literatur sind Thema in unserem Magazin. Dabei nehmen wir auch die regionale Szene in den Fokus. In jeder Sendung empfehlen wir außerdem ein aktuelles Hörbuch im SR 2-HörbuchTipp.

Redaktion: Tilla Fuchs

Kontakt: literatur-im-gespraech@sr.de

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