Luisa ist hier (Foto: Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster)

Codewort 'Ist Luisa hier?' hilft Frauen in Bedrängnis

  10.08.2023 | 20:59 Uhr

Wer hilft unproblematisch, wenn man sich als Frau in einem Club oder einer Bar belästigt fühlt? Dazu wurde die Initative 'Luisa ist hier' ins Leben gerufen, an der sich bereits zahlreiche Städte in Deutschland beteiligen. Auch Saarbrücken will dazugehören.

Viele Frauen kennen die Situation: Man möchte einfach nur einen entspannten Abend in einem Lokal oder einer Bar verbringen, doch dann taucht ein aufdringlicher Mann auf, der hartnäckig bleibt und nicht mehr gehen möchte. Wie kann man dieser unangenehmen Situation entkommen? Die einfache Lösung heißt: "Luisa ist hier".

Codewort: "Ist Luisa hier?" bietet Unterstützung
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Codewort: "Ist Luisa hier?" bietet Unterstützung

Wie funktioniert "Luisa ist hier"?

Das Hilfsangebot "Luisa ist hier" wurde vom Frauen-Notruf Münster ins Leben gerufen mit dem Ziel, das Nachtleben für Frauen sicherer zu machen. Es hilft weiter, wenn sich Frauen in Kneipen, Bars oder Clubs bedrängt oder belästigt fühlen oder sich in anderen unangenehmen oder bedrohlichen Situationen befinden.

Mit der Frage "Ist Luisa hier?" können sich die Frauen vertraulich an das Personal wenden und werden umgehend und diskret unterstützt, ohne viel erklären zu müssen. Mit der Antwort "Ja, Luisa ist hier. Willst Du mitkommen?" erhält die betroffene Person sofort die Möglichkeit, ihrer misslichen Lage zu entkommen. Das Personal bringt sie zunächst an einen sicheren Ort. Dort kann sie dann selbst über das weitere Vorgehen entscheiden, ob sie zum Beispiel die Polizei rufen möchte oder auch nur ein Taxi.

Das Codewort "Ist Luisa hier?" hat den Vorteil, dass man es sich leicht merken kann. Es ist ein Hemmschwellensenker und bietet eine einfache und diskrete Möglichkeit, Hilfe zu suchen, ohne sich dabei detailliert erklären zu müssen, sagt Lisa Schneider, die Frauenbeauftragte der Stadt Saarbrücken. Dies kann besonders jungen Menschen helfen, die möglicherweise zögern, Details über unangenehme Erfahrungen preiszugeben.

Wo hilft "Luisa ist hier"?

Die Initiative ist bereits in mehr als 80 deutschen Städten vertreten. Gastronomiebetriebe, die sich daran beteiligen, erkennt man schon von außen an "Luisa-ist-hier"-Aufklebern sowie an Plakaten und Flyern. Damit weiß man auch, dass das Personal entsprechend geschult wurde, das Codewort also versteht und angemessen reagieren kann.

Außerdem wirken die Hinweise abschreckend, denn der Gastwirt macht damit eindeutig klar, dass in seiner Location keine Übergriffe geduldet werden.

Auch in Saarbrücken

Schon 2020 wollte man das Projekt auch in Saarbrücken umsetzen. Dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Jetzt ruft die Stadt Kneipen, Clubs und sonstige Gaststätten erneut dazu auf, sich an der Awareness-Aktion zu beteiligen.

Insgesamt soll die Kampagne dazu beitragen, mehr Bewusstsein und Sensibilität für unangenehme Situationen im Nachtleben zu schaffen. Sie ermöglicht, dass die Menschen schnelle und effektive Unterstützung erhalten, wenn sie sie benötigen. So soll auch die Partykultur in Saarbrücken für Frauen sicherer werden.

Weitere Infos unter luisa-ist-hier.de und saarbruecken.de/luisa


Auch Thema am 10.08.2023 in der Sendung 'SR 1 - Deine Eins!'

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