Saar-Unternehmen unzufrieden mit Erreichbarkeit durch ÖPNV
Mit Bus oder Bahn zur Arbeit: Das ist im Saarland nicht immer ohne weiteres zu bewerkstelligen. Das macht auch eine Umfrage der IHK deutlich. Es zeigt sich: Die Unternehmen im Saarland sind sehr unzufrieden mit der Anbindung durch den ÖPNV.
Rund 400 Betriebe aus dem Saarland (180) und Rheinland-Pfalz haben an der Umfrage der Industrie- und Handelskammer teilgenommen. Die Ergebnisse sind deutlich: Die Unternehmen zeigen sich mit der Erreichbarkeit ihrer Standorte durch den ÖPNV mehrheitlich unzufrieden.
Konkret bewerteten die Betriebe das Angebot im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Durchschnitt mit einer Schulnote von 3,7 und damit nicht mehr zufriedenstellend. Mehr als ein Drittel der Befragten vergibt für die Anbindung ihrer Betriebe mit Bus und Bahn sogar die Schulnoten 5 oder 6.
Probleme für Schichtarbeitende
Über die Hälfte der Unternehmen zeigt sich unzufrieden mit der ÖPNV-Anbindung zu normalen Geschäftszeiten. Zu Tagesrandzeiten sind es mit rund 70 Prozent sogar noch mehr. Beschäftigte im Schichtbetrieb können der Umfrage zufolge deshalb nur selten öffentliche Beförderungsangebote nutzen und sind weiterhin auf ihr Auto oder Fahrgemeinschaften angewiesen.
„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen deutlich, wie hoch der Handlungsbedarf im öffentlichen Personennahverkehr ist. Zwar wird die Einführung des Deutschlandtickets insgesamt positiv gesehen, weil es die Chance bietet, mehr Berufspendler für den Umstieg auf den ÖPNV zu gewinnen. Ein Ticket allein reicht jedoch nicht aus. Entscheidend ist vielmehr die flächendeckend attraktive Versorgung mit Bus und Bahn“, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Saarland, Frank Thomé. Insbesondere die Anbindung von Gewerbegebieten im Umland vieler Städte und von Unternehmensstandorten im ländlichen Raum sei derzeit noch unzureichend.
