Eine Löwin liegt hinter einem Baum (Foto: picture alliance/dpa | Jan Woitas)

Löwen sind im Neunkircher Zoo besonders gegen Ausbruch gesichert

  20.07.2023 | 16:52 Uhr

Am südlichen Stadtrand von Berlin herrscht derzeit große Aufregung über eine freilaufende Raubkatze. Wäre sowas auch im Saarland möglich? Zumindest der Neunkircher Zoo hat besondere Sicherheitsmaßnahmen.

Die Berliner und Brandenburger Polizei suchen im Süden von Berlin ein Wildtier, bei dem es sich um eine Löwin handeln soll. Derzeit gibt es noch keine Hinweise, wo das Tier ausgebrochen sein könnte.

Die Polizei ist unter anderem mit Hubschraubern und Wärmebildkameras auf der Suche nach dem Tier und warnt die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen. Auch Jäger mit Betäubungsgewehren sind dabei.

Betäubung nicht so einfach

Eine Löwin zu betäuben, sei jedoch gar nicht so einfach, so Zoodirektor Norbert Fritsch aus dem Neunkircher Zoo, wo zwei Löwen leben. "Ein Narkosegewehr kann man versuchen, wenn man Zeit hat und dicht genug ran kommt, auf etwa 30 Meter."

Einen Ausbruch hätte es im Neunkircher Zoo noch nicht gegeben. Es gebe aber für verschiedene Situationen Notfallpläne.

Besonderer Schutz im Neunkircher Zoo

Das Gehege sei laut Fritsch mit besonderen Sicherheitsmaßnahmen versehen. Die Einfriedung sei 5,50 Meter hoch, zusätzlich mit einem Abweiser und Elektrodrähten versehen, sodass ein Löwe gar nicht versuche, an den Zäunen hochzuklettern.

Die Tiere würden zudem nachts in ihre Boxen gebracht. "Da ist rundherum auch zu, falls es mal ein Gewitter gibt oder einen Sturm und der Zaun beschädigt wird", so Fritsch.

Für den Notfall gebe es im Neunkircher Zoo Gewehre. "Das ist auch nicht so einfach", sagt Fritsch. "Da muss man die Nerven bewahren."

"Es ist in Deutschland nicht illegal, Raubkatzen privat zu halten"
Audio [SR 3, Moderation: Janek Böffel, 20.07.2023, Länge: 03:59 Min.]
"Es ist in Deutschland nicht illegal, Raubkatzen privat zu halten"

Begegnung mit einem Löwen möglichst vermeiden

Eine Begegnung mit einer freilaufenden Raubkatze sollte man laut Fritsch im besten Fall vermeiden. Sollte es zu einer Begegnung kommen, dann sei es wichtig, ruhig zu bleiben. "Ich würde nicht weglaufen, weil das normalerweise den Jagdtrieb auslöst", so Fritsch.

"Man weiß auch nicht, was das für ein Tier ist, wie sehr ist es an Menschen gewöhnt. Ein scheues Wildtier verhält sich anders als ein Tier, das sich in menschlicher Obhut befindet und womöglich dort aufgewachsen ist."

Über dieses Thema haben auch UnserDing und die SR3-Sendung Region am Nachmittag am 20.07.2023 berichtet.


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