Was tun, wenn man einem Wolf begegnet?

Was tun, wenn man einem Wolf begegnet?

Reporterin: Julia Marlene Becker-Maleska/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   14.11.2023 | 10:39 Uhr

Seit Jahren breitet sich der Wolf in Deutschland wieder aus. Nun wurde er auch im Saarland nachgewiesen. Tatjana Schneider, Leiterin des Wolfsparks Werner Freund in Merzig, gibt Tipps, wie man sich bei einer Begegnung mit dem Wolf am besten verhält.

Im Wald einem Wolf zu begegnen, das ist nun auch im Saarland nicht mehr auszuschließen. Sichtungen gab es nicht nur in Luxemburg oder im Hunsrück, sondern im Oktober 2023 auch erstmals im Bliesgau. Dem scheuen Tier beispielsweise bei einem Spaziergang zu begegnen, sei dennoch sehr unwahrscheinlich, sagt Tatjana Schneider, die Leiterin des Wolfsparks Werner Freund in Merzig. Sollte es dennoch dazu kommen, sei das erste Gebot, Abstand zu halten und nicht wegrennen, sondern sich langsam entfernen.

Keine Gefahr für Menschen

Grundsätzlich brauche man als Spaziergänger den Wolf nicht zu fürchten, so die Expertin. Denn Menschen gehörten nicht in sein Beuteschema und selbst verletzte Wölfe seien nicht besonders aggressiv, so Schneider. Wichtig sei dennoch, dass man sich so verhalte, dass der Wolf sich nicht bedroht fühle. Deshalb: Ruhe bewahren und langsam Abstand suchen.

Hunde anleinen

Mehr Vorsicht ist für Hundehalter geboten, mahnt Schneider. Wölfe könnten durchaus freilaufende Hunde angreifen, da sie in diesen eine Konkurrenz um ihr Revier sehen könnten. Also: lieber den Hund anleinen.

Im Saarland heimisch oder auf "Durchreise"?

Noch wurde nicht nachgewiesen, dass Wölfe im Saarland wieder heimisch werden. Bei den Sichtungen um und im Saarland handelt es sich oft um Einzeltiere auf Streifzug. Denn auf der Suche nach einem neuen Revier wanderten Wölfe nämlich bis zu 1000 Kilometern, erklärt die Wolfsexpertin.

Wolfspark Werner Freund in Merzig

Der Wolfspark Werner Freund in Merzig bietet eine Menge Informationen zum Thema Wölfe und ihren Verhaltensweisen. Dort gibt es aktuell neun verschiedene Wölfe. Und die kann man täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr besuchen.

Falls man an leeren Gehegen vorbeikommt: Der Plan ist es, diese zu renovieren. Tatjana Schneider hofft, in Zukunft noch europäische Wölfe in den Park zu holen, die dann vielleicht für Nachwuchs sorgen.


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