Bei Familie Dietrich im Salon
Das Château de Grunstein bei Stotzheim
Fürstlich übernachten kann man im Château de Grunstein. Das denkmlageschützte Schloss wurde liebevoll renoviert und der wunderschön angeleget Park lädt zum Verweilen ein.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er irgendwo übernachten oder – die zweifelsfrei schönere Art und Weise – standesgemäß logieren. Letzteres kann man im Château de Grunstein im elsässischen Stotzheim tun. Das pittoreske Dörfchen, zwischen Straßburg und Colmar gelegen, verfügt über eine Perle: ein veritables Renaissance-Schloss.
Liebe auf den ersten Blick
Dreißig Jahre lang schlummerte dieses Juwel in einem Dornröschenschlaf vor sich hin, bis Bernard Dietrich eine Fahrradtour machte, durch Zufall an diesem Schloss vorbeiradelte und sich mit dem Gärtner des Anwesens unterhielt. Es war Liebe auf den ersten Blick, wahre Liebe. Denn das denkmalgeschützte Schloss war in einem bedauernswerten Zustand.
Aus den verfallenen Aschenputtel wurde wieder ein Märchenschloss
Bernard Dietrich jedenfalls fackelte nicht lange, kaufte das Anwesen samt Park und Schlossmauer, krempelte die Ärmel hoch, plünderte sein Bankkonto und machte sich ans Werk. Aus einem heruntergekommenen Schloss wurde ein prachtvolles Anwesen.
Das Schloss, einstmals im Mittelalter als Wasserburg gebaut, ist heute noch von dem Wassergraben umgeben. Innerhalb der weitläufigen Mauer ist ein wunderschöner Park entstanden, und schreitet man über den Kiesweg zum Hauptgebäude, macht dort die Pforte auf, dann steht man in einem wahren Märchenschloss.
Hörfunkbeitrag: Das Château de Grunstein bei Stotzheim
Auch die Inneneinrichtung ist standesgemäß
Knarzen- der Parkettboden empfängt den Gast. Die Wände sind mit aufwändigen Stofftapeten behängt. Kronleuchter funkeln von der Decke. Alte Möbel stehen neben modernen Stücken. Zweifelsfrei der schönste Teil der Renovierungsarbeiten, erzählt Schlossherr Bernard Dietrich. Zusammen mit seiner Frau Anne ist er durch das Elsass gefahren, hat auf Dachböden und in Antiquitätenläden gestöbert und die ehrwürdigen Gemäuer wieder standesgemäß eingerichtet.
Fünf Suiten und ein Frühstück mit selbstgebackenem Brot und eigener Marmelade
Davon profitieren auch die Gäste. Fünf Suiten werden vermietet. Alle mindestens 60 Quadratmeter groß. Mit Schlaf-, Bade- und Wohnzimmer und geschmackvoll eingerichtet. Freilich, billig ist solch eine Übernachtung nicht. Rund 130 Euro muss man für das Zimmer mit Frühstück hinlegen. Dafür gibt’s ein Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Kuchen. Auch die Marmelade wird vom Hausherrn selbst gekocht. Wurst und Käse stammen von lokalen Produzenten. So gesehen sind dann 130 Euro nicht wirklich teuer für eine luxuriöse und geschmackvolle Übernachtung im Schloss. Zumal man – neben all dem Komfort, den das Haus so bietet – auch noch einen schönen und bequemen Standort für Unternehmungen hat.
Ein perfekter Standort für Ausflüge
Straßburg liegt gerade mal 30 Kilometer von Stotzheim entfernt. Die Autobahn ist nur drei Kilometer vom Ort entfernt. Nach Colmar sind es nur 40 Kilometer. Wer die Landschaft genießen und gerne wandern mag: Der Mont St. Odile ist gleich um die Ecke. Obernai und Ottrot liegen nur einen Steinwurf weit entfernt und Wein kann man in den Nachbarorten Heiligenstein oder Mitelbergheim verkosten. Nach all den Anstrengungen dann zurück ins feudale Schloss, um dort in ländlicher Ruhe fürstlich zu schlafen.
Das "chambre d’hôte" ist ihr Lebensmittelpunkt
Für die Gastgeber Bernard und Anne Dietrich ist das chambre d’hôte zum Lebensmittelpunkt geworden. Denn ihr Haus bietet genug Platz, und außerdem lässt sich mit der Vermietung von edlen Gästezimmern auch die Renovierungs-Kasse wieder aufbessern. In fünf Jahren haben die Beiden hier alles wieder auf Vordermann gebracht. Das Dach repariert, die Mauern gedämmt, eine Geotherme eingebaut, die für behagliche Wärme in den hohen Zimmern sorgt, und nun sind der Park und die Schlossmauer an der Reihe.
Die Welt zu statt selber reisen
Bernard Dietrich weiß inzwischen: Mit so einem Anwesen wird man eigentlich nie fertig. Zwar gönnt sich das Ehepaar doch mal die ein oder andere Woche Urlaub, aber die meiste Zeit verbringen sie mit ihren Gästen, und die kommen von überall her. Aus Korea, Südafrika, Kanada, Russland und den Vereinigten Staaten. Die meisten Gäste kommen jedoch aus der Schweiz, Österreich und natürlich Deutschland. Die Welt zu Gast im kleinen, beschaulichen Stotzheim. Ohne die Radeltour von Bernard Dietrich und die Entdeckung des Château de Grunstein wäre das wahrscheinlich so nicht gekommen …
Barbara Grech
Kontakt:
Château de Grunstein
Anne et Bernard Dietrich Rue de Benfeld
F-67140 Stotzheim
Mobil: (00336) 23 81 30 27
E-Mail: anbedie@yahoo.fr
www.grunstein.fr
Öffnungszeiten:
Das Hotel ist ganzjährig geöffnet.
Preise:
Je nach Zimmer und Personenanzahl zwischen 123 € und 183 € pro Zimmer inkl. Frühstück.
An Wochenenden und Feiertagen fast immer ausgebucht. Unter der Woche auch mal kurzfristig was frei. Fünf Suiten für bis zu vier Personen stehen zur Verfügung.
Anfahrt:
Von Saarbrücken: über die französische Autobahn ab Anschluss Saargemünd entweder über Straßburg und dann weiter in Richtung Mulhouse. Abfahrt Stotzheim ist ausgeschildert.
Oder romantischer: Ebenfalls französische Autobahn in Richtung Straßburg. Ausfahrt Saverne. Dann über Land bis Molsheim. Da wieder über die Autobahn in Richtung Mulhouse. Gleiche Ausfahrt Stotzheim. Im Ortskern von Stotzheim geht links die rue de Benfeld ab. Am Ortsende steht links das Schloss.