Fischzucht startet Verkauf
Am Mittwoch ist an der Meeresfischzuchtanlage in Völklingen der Verkauf gestartet. Jahrelang hatte das umstrittene Projekt für Schlagzeilen gesorgt. Nun werden die ersten saarländischen Doraden und Wolfsbarsche an die Verbraucher abgegeben.
Fangfrischen Meeresfisch mitten im Binnenland - den gibts seit heute in Völklingen. Nach jahrelangen Verzögerungen werden jetzt Doraden und Wolfsbarsche verkauft. Die Fische können auf dem Gelände der Meeresfischzuchtanlage morgens ab 10.00 Uhr gekauft werden. Nach Ostern werden die Fische darüber hinaus über Edeka-Südwest vertrieben.
Die Meeresfischzuchtanlage in Völklingen gehört nach Angaben der Betreiber zu den modernsten der Welt. Nach immer neuen Verzögerungen wegen finanzieller Probleme war sie in der zweiten Hälfte 2012 fertig geworden, vor gut einem Jahr waren die ersten von insgesamt einer Million Fische in vier Becken eingesetzt worden.
Neben Doraden und Wolfsbarschen werden dort auch Gelbschwanzmakrelen sowie russische Störe gezüchtet. Die ersten Gelbschwanzmakrelen sollen im Sommer geschlachtet werden. Die Störe sollen in etwa sieben Jahren Kaviar produzieren. Geplant ist eine Produktion von 500.000 Tonnen Fisch und fünf Tonnen Kaviar im Jahr. Betreiber und Investoren, städtische und private Unternehmen, sind überzeugt, dass die Produkte konkurrenzfähig sind. Ein Kilo Dorade kostet im Werksverkauf derzeit 18,50 Euro, ein Kilo Wolfsbarsch 19,50 Euro.
Viel Wirbel in den letzten Jahren
In die Schlagzeilen geraten war die Fischzuchtanlage als fragwürdige Investition der Völklinger Stadtwerke. Baubeginn war bereits 2009. Es sollte ein Vorzeigeprojekt sein, doch allein im Jahr 2011 machte die Anlage laut Bund der Steuerzahler eine halbe Million Euro Verlust, die Fischzucht verzögerte sich um Jahre.