Was tun, wenn ein E-Auto brennt?

Saarländische Feuerwehren trainieren das Löschen von E-Autos

Modeation: Nadine Thielen / Onlinefassung: Raphael Klein   27.07.2023 | 12:15 Uhr

Wie sicher sind E-Autos und was passiert, wenn sie brennen? Den Umgang trainieren saarländische Feuerwehren. Denn Batterie-Brände bringen ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich.

Vor der niederländischen Küste im Wattenmeer droht eine Umwelt-Katastrophe. Ein Frachter mit einer Ladung Pkw brennt und die Löschkräfte kommen nur langsam voran - auch deshalb, weil zu viel Löschwasser den Frachter zum Kentern bringen könnte.

Es wird vermutet, dass die Batterie eines E-Autos an Bord das Feuer ausgelöst hat. Auch wenn das noch nicht bestätigt ist, stellt sich die Frage, wie groß die Gefahr ist, die von brennenden E-Autos ausgeht. Ein Thema, mit dem sich auch die saarländischen Feuerwehren befassen.

Akku-Brände selten, aber schwer zu löschen

Andreas Sausen ist Löschbezirksführer in Merchweiler. Er gibt Kurse beim saarländischen Kfz-Verband zum Löschen von E-Autos. Grundsätzlich gelte, dass die Batterien von E-Autos meist sehr sicher seien, sagt er. Studien besagten auch, dass E-Autos nicht öfter brennen als Verbrenner.

Wenn ein E-Auto in Brand gerate, stelle das aber eine besondere Herausforderung dar, denn dann handele es sich um einen sehr langwierigen und nicht einfach zu löschenden Brand. Das in der Batterie verbaute Lithium liefere immer wieder neue Energie für das Feuer. Bei einem Batteriebrand verstärke auch die stetige Sauerstoffzufuhr den Vorgang.

Deswegen müsse man den brennenden Akku mit Löschwasser herunterkühlen, um Energie zu entziehen, sagt der Feuerwehrmann. Aber hier komme ein weiteres Problem hinzu: Da die Akkus meist nur schwer zugänglich am Fahrzeugboden verbaut seien, sei es schwierig, mit dem Löschmittel dicht an den Brandherd zu gelangen.

Spezielles Löschtraining im Saarland

Grundsätzlich sei man in den saarländischen Feuerwehren aber ausreichend ausgestattet, um auch E-Auto-Brände zu löschen, sagt Sausen. Darüber hinaus trainiere man speziell das Löschen von Batteriebränden. Dazu führe man auch sogenannte Rettungskarten mit, die anzeigen, wo genau der Akku im jeweiligen Fahrzeug verbaut sei und wo es Öffnungen zum Löschen gebe.

Allerdings müsse man bedenken, dass nicht jedes brennende E-Auto auch im Bereich des Akkus brenne. Die meisten Brände gebe es "im konventionellen Bereich, wo ein Verbrenner auch brennen würde", sagt Sausen.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 27.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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