Wanderoase Bohnental: nur mit Ehrenamt geht es weiter

Zukunft der Wanderoase Bohnental ungewiss

Reporterin: Julia Becker-Maleska | Onlinefassung: Andree Werner   16.10.2023 | 12:10 Uhr

Die Wanderoase Bohnental existiert seit gut zehn Jahren. Sie ist eine Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer, ebenso wie für Gruppen. Es gibt Platz für bis zu zwölf Personen. Zwei Herbergsväter kümmern sich ehrenamtlich um "ihre" Wanderoase. Aber sie machen sich Sorgen um die Zukunft.

Die Wanderoase Bohnental ist gut nachgefragt. An mangelnden Gästen hängt es nicht, sagen Alwisius Berwanger und Rudi Blug, beide 64. Inzwischen sind schon über 1250 Gäste in Scheuern eingekehrt. Aus Europa haben sie schon fast aus allen Ländern Gäste begrüßen dürfen. Sogar jemand aus Brasilien hat in diesem Jahr in der Wanderoase übernachtet.

Für Wanderer aus aller Welt

Der Schlafraum ist praktisch eingerichtet, es gibt Steckdosen und für alle Gäste Duschgel, Handtücher und geräumige Kleiderschränke. Die Betten sind frisch bezogen: Die Wanderer müssen nur das Nötigste selbst mitbringen.

Über ein Jahr vor Eröffnung hatten die beiden Herbergsväter die Wanderoase in der ehemaligen Grundschule komplett selbst aufgebaut. Dabei mussten Sie u.a. Warmwasserleitungen verlegen und viele Stunden Arbeit investieren.

Viel Aufwand für wenig Geld

Und die beiden Rentner betreiben die Wanderoase seitdem ganz allein und ehrenamtlich. Und das ist viel Arbeit. Die Gäste betreuen, Wäsche machen, putzen, und, und... Das müsse man auch wollen, sagt Alwisius.

Pro Übernachtung bekommen sie gerade mal 1,50 Euro. Das erfreut sicherlich die Wanderer, aber für die Herbergsväter ist das nicht viel Geld. Daher gehen die beiden auch davon aus, dass es nach ihnen niemanden mehr geben wird, der die Wanderoase Bohnental weiterführen wird. Das bereitet ihnen Sorgen, schließlich sei die Wanderoase auch "Ihr Kind".

Ehrenamt mit Leib und Seele

Blug und Berwanger sind Bohnentaler mit Leib und Seele: Sie engagieren sich nicht nur für Wanderer, sondern fahren auch ehrenamtlich Menschen zu Arztterminen oder zum Einkaufen, organisieren Nikolaus-Feste, Bastel-Treffen für Kinder und vieles mehr. So wie sie engagieren sich nur wenige, deshalb glauben sie, dass es schwer wird einen Nachfolger für die Wanderoase zu finden. Es gäbe zwar Hilfs-Angebote, aber die volle Verantwortung werde wohl keiner übernehmen wollen, glauben sie. So machen sie erst mal weiter, solange sie noch können.

Ein Thema am 16.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Region am Mittag".

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