Ein Blick auf die saarländische Spargelernte
Die Spargelernte im Saarland läuft auf Hochtouren. Die Nachfrage- und Personal-Probleme der vergangenen Jahre scheinen größtenteils überwunden. Ein Blick auf die aktuelle Spargelsaison.
Seit Ostern gibt es wieder Spargel aus heimischem Anbau. Beim größten Anbauer im Saarland, dem Erdbeerland der Familie Bernauer, wird allerdings erst seit gut einer Woche Spargel gestochen.
Spargelernte in vollem Gange
Das warme Wochenende hat dem Spargel einen Schub gegeben, und jetzt sprießt er so richtig - auch bei Regenwetter. Das Gemüse störe sich sowieso nicht dran, wenn es immer wieder unterschiedlich kalt und warm, trocken oder wieder mal triefnass ist, sagt die Chefin, Katharina Bernauer: "Spargel ist wie Unkraut, wenn der einmal loslegt, dann wächst er."
Und hier, auf dem eher sandigen Untergrund in Kirkel, da ist das Übermaß an Regen gut abgelaufen und der Spargel wächst hier gerade ganz besonders gut.
Beheizte Böden auf einzelnen Feldern
Andere Spargelbauern haben schon deutlich vor dem Erdbeerland angefangen mit der Ernte, einfach, weil sie den Boden beheizt haben. Dabei werden dünne Schläuche in die Erdhügel eingezogen, durch die warmes Wasser fließt. Beheizt wird das Wasser entweder über Abwärme aus Biogas-Anlagen oder über ein kleines Blockheizwerk am Feldrand. So kann Spargel dann schon mal im Februar geerntet werden.
Spargelbäuerin Katharina Bernauer hält jedoch nichts davon. Alles habe seine Zeit, sagt sie. Zudem sei Spargel aus beheizten Böden noch teurer als er sowieso schon ist. Dafür gebe es zu wenig Absatzmöglichkeiten. Der aktuelle Preis für konventionellen Spargel liegt im Saarland derzeit zwischen zehn und 16 Euro je Kilo.
Weniger Anbauflächen im Saarland
2023 haben sich die Spargelbauern beklagt, dass sie ihr edles Gemüse nicht so gut losgeworden sind wie sonst. Und das wirke sich auch auf diese Saison noch aus, sagt Katharina Bernauer. Die Kaufzurückhaltung im vorigen Jahr ist auch an ihrem Hof nicht vorbeigegangen. Sie selbst hat Anbauflächen reduziert und sagt, dass einige Kollegen auf die Produktion von „konventionellem“ Gemüse oder Getreide zurückgegangen seien.
Die Erntehelfer
Wo sich auch eine Veränderung zeigt, ist bei den Arbeitskräften: Bei Bernauers melden sich jetzt, anders als in den Vorjahren, wieder Menschen, die als Saisonarbeiter beschäftigt werden wollen. Da waren einige vor Jahren ins Baugewerbe gewechselt. Jetzt kommen die ersten zurück, die bei der Bau-Flaute wieder entlassen wurden. Alle kann die Spargelbäuerin jetzt nicht wieder zurücknehmen, aber: Für die Erdbeer-Ernte kann sie dann noch ein paar Menschen beschäftigen. Und die Erdbeerernte, die soll allerspätestens in zehn Tagen losgehen, verspricht Katharina Bernauer.
Mehr zur Spargelernte im Saarland
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 16.04.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.
