Wie sicher ist es in saarländischen Freibädern?
Nach dem handgreiflichen Vorfall im Saarlouiser Steinrauschbad wird über die Sicherheit in den Freibädern diskutiert. Gibt es dort ein Problem? SR 3 hat in den Freibädern in Saarbrücken und Saarwellingen nachgefragt.
Mehrere Becken, eine lange Rutsche, ein Sportschwimmbecken, mehrere Sprungtürme und noch vieles mehr: Im Saarbrücker Schwarzenbergbadkann man sich im Sommer so richtig austoben. Und das machen die Leute aus Saarbrücken und Umgebung auch gerne dort. Zu Spitzenzeiten liegen, schwimmen und spielen hier mehr als 4000 Menschen.
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Acht Sicherheitsleute achten im Saarbrücker Schwarzenberbad darauf, dass keiner im Bad Randale macht und schreiten im Fall der Fälle ein - um so auch dem Bademeister den Rücken für seine eigentliche Arbeit frei zu halten. "Es gibt halt auch immer welche die meinen, die könnten alles machen, sich alles erlauben. Die sind halt nicht ganz frisch in der Birne und die flippen dann auch mal aus", so Bademeister Schadt.
Sicherheitsdienst seit 10 Jahren im "Toto"
Die Security steht am Eingang, am Parkplatz oder an den Kabinen – eben dort, wo sich viele Menschen tummeln. Die meisten Gäste fühlen sich dadurch sicherer, auch wenn es manche Gäste schade finden, dass ein Sicherheitsdienst überhaupt notwendig ist.
Seit über zehn Jahren gibt es im Schwarzenbergbad schon eine Security. Einer der Sicherheitsleute ist Mustafa. Seine Devise lautet: Ruhig und besonnen durchgreifen. So würden zunächst zwei oder maximal drei Verwarnungen ausgesprochen und dann erst durchgegriffen - mit Hausverbot und notfalls auch mit Hilfe der Polizei. Bisher habe ihn aber noch kein Gast angegriffen, so wie es in Saarlouis passiert sei, sagt er.
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Auch Bademeister Thomas Schadt ist eigentlich entspannt bei der Arbeit. Gerade weil er weiß, auf den Sicherheitsdienst kann er sich immer verlassen. Und das sei auch wichtig, schließlich müssten die Bademeister auch die zahlreichen Schwimmer im Auge behalten, da wolle man sich nicht mit Leuten befassen müssen, die Ärger machten.
In Saarwellingen bemerkt man weniger Respekt
Darüber muss man sich im Freibad in Saarwellingen noch keine Gedanken machen. Bademeister Roland Lindner steht am Beckenrand und passt auf. Lindner ist noch ein Bademeister, wie man ihn von früher kennt. Einer, der auch mal laut werden kann wenn es sein muss. Er sagt, er kenne seine "Pappenheimer" genau.
Seit 1980 ist er schon Bademeister. Auch wenn es in seinem Bad in Saarwellingen ruhig zugehe, könne man auch hier merken, dass sich im Umgang was verändert habe, sagt er. So hätten junge Menschen heute weniger Respekt. Wenn man den Kindern früher etwas gesagt habe, dann hätten sie gehorcht - heute kämen sich gleich mit ihren Eltern zu ihm.
Security ist aber noch nicht notwendig
Viele Besucher im Bad sind früher ins Steinrauschbad in Saarlouis gegangen, inzwischen kommen sie lieber nach Saarwellingen, sagt Lindner. Security brauche das Bad aber noch nicht - selbst nicht an Spitzentagen mit mehr als 2000 Besuchern. Aber wer weiß, sagt Lindner, vielleicht irgendwann.
Auch die Kioskbetreiberin Patrice ist vor einem Jahr von Steinrausch nach Saarwellingen gewechselt. Sie wundert es nicht, dass es im Steinrauschbad so eskaliert ist. Die Entwicklung sei bereits von Jahr zu Jahr zu beobachten gewesen, sagt sie. Vielleicht würden auch die Hitze und die teils langen Warteschlangen die Besucher so aggressiv machen.
Im Freibad Saarwellingen betreibt sie ein Bistro und ein Biergarten. Hier kämen vor allem Stammgäste vorbei und es gehe sehr ruhig zu. Aber schließlich kämen ja auch alle aus einem ähnlichen Grund ins Freibad: Alle möchten einen schönen Tag genießen, ganz ohne Stress.
Ein Thema am 27.06.23 auf SR 3 Saarlandwelle in den Sendungen "Guten Morgen" und "Region am Mittag".
