Polzeihund "Roki" - Kollege, Beschützer, Freund

Polizeihund "Roki" – Kollege, Beschützer, Freund

Reporter: Christoph Borgans/Onlinefassung: Dagmar Scherer   17.10.2023 | 09:40 Uhr

Einen Hund mit auf die Arbeit zu nehmen – das ist bei vielen Jobs nicht erlaubt. Bei Lasse Zimmat schon. Denn Zimmat ist Kommissar bei der Hundestaffel der Polizei des Saarlandes. Und Schäferhundmischling Roki ist sein Kollege. Doch wie ist das so, mit einem Hund Seite an Seite zu arbeiten – und das in einem Beruf, der ja wirklich nicht ungefährlich ist?

Polizeihunde sind gut ausgebildete Hunde. Doch auch sie lieben das Spielen. Und das ist nicht nur gut, sondern sehr gut – auch für die Arbeit. Auch die Spürarbeit sei im Grunde auf Spiel und Spaß ausgelegt. "Du findest was, was ich von Dir gesucht haben will und dafür kriegst Du Dein Spielzeug", beschreibt Kommissar Lasse Zimmat das Prinzip. Er arbeitet bei der Hundestaffel der saarländischen Polizei.

Kommissar Zimmat und sein Roki

Zimmat wollte eigentlich immer schon einen Hund. Deswegen hat er sich auch zur Hundestaffel versetzen lassen, sagt er. Einen Hund zu haben und das auch noch mit der Arbeit kombinieren zu können, das sei für ihn "ein Traum".

Sein Hund und Kollege ist Roki – ein Schäferhundmix. "Er macht einen guten Job und er hat was drauf", sagt er nicht ohne Stolz. Und den teilt er mit seiner Frau. "Wenn wir Gäste haben, dann geht sie mit dem Hund in den Garten und macht Vorführungen."

Immer wieder wird trainiert

Polizeihund Roki bei der Sprengstoffsuche (Foto: SR/Christoph Borgans)
Polizeihund Roki bei der Sprengstoffsuche

Roki ist bei der Polizei als Spürhund im Einsatz. Regelmäßiges Training gehört bei ihm – genauso wie bei den zweibeinigen Kollegen – zum Job mit dazu. Dazu geht es beispielsweise in eine Feuerwache. Einer der Ausbilder hat dort Sprengstoff versteckt, den Roki aufspüren soll.

Zimmat zeigt Roki, wo er suchen soll. Dann gibt er die Kommandos – und die braucht er nur zu flüstern. Roki legt los und mit seiner hervorragenden Nase findet er den Sprengstoff – auch in den unmöglichsten Ecken. Zur Belohnung gibt es dann viel Lob und sein Spielzeug und dann wird erst mal eine Runde herumgetollt.

Eine ganz besondere Bindung

Kommissar Lasse Zimmat und sein Hund Roki: Nach der Arbeit wird zur Belohnung gespielt (Foto: SR/Christoph Borgans)
Kommissar Lasse Zimmat und sein Hund Roki: Nach der Arbeit wird zur Belohnung gespielt

Die Bindung, die es zwischen ihm und Roki gebe, gehe weit über das hinaus, was man normalerweise als Hundehalter kenne, sagt Zimmat. Die gemeinsamen Erlebnisse seien ja auch anders. So beispielsweise in Aachen bei der Karlspreis-Verleihung an Selenskyj.

"Da sucht man schon anders, akribischer, als wenn es eine Übungslage ist." Bei richtigen Einsätzen sei man einfach angespannter. "Aber ich weiß: Ich kann mich auf den Hund verlassen", sagt er. Und wenn man bei einem Einsatz sei, bei dem man als Polizist mit Aggression konfrontiert sei, da sei es ein gutes Gefühl, dass auch der Hund das spüre und einen im Notfall verteidigen würde.

Sachlich gesehen: ein Einsatzmittel

Natürlich gibt es bei kritischen Einsätzen, wenn beispielsweise ein Messer im Spiel sei, auch die Sorge, dass dem Hund was passieren könnte, sagt Kommissar Zimmat. Doch wenn man es ganz sachlich sehe, dann sei ein Polizeihund ein Führungs- und Einsatzmittel – so wie der Schlagstock, der Taser oder die Schusswaffe. "Und eigentlich ist jeder von uns auch bereit und gewillt, den Hund einzusetzen."

Und doch so viel mehr

Der Hund ein Einsatzmittel – aber eben nicht nur. In der Pause krault Zimmat Roki am Bauch. Dabei fällt sein Blick auf die ersten grauen Haare an der Schnauze. Roki kommt langsam in die Jahre. Und dann kommen auch Zimmat die Gedanken, was ist, wenn er nicht mehr ist – genau so, wie es wohl fast allen Hundebesitzern geht.


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