Kinder nehmen an einer Grundschule am Deutschunterricht teil (Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg)

Mittlerweile 3150 ukrainische Kinder an Saar-Schulen

  08.10.2023 | 12:24 Uhr

Im Saarland werden derzeit rund 3150 Kinder aus der Ukraine unterrichtet - noch einmal rund 600 mehr als Ende vergangenen Jahres. Bisher finden alle einen Platz. Anders als in anderen Bundesländern werden sie direkt in Regelklassen integriert.

Sind Ende vergangenen Jahres noch knapp 2600 aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche in saarländischen Schulen unterrichtet worden, sind es mittlerweile 3150. Hinzu kommen etwa 6600 Schüler, die aus anderen Herkunftsländern eingewandert oder geflohen sind und keine Deutschgrundkenntnisse besitzen, wie das Bildungsministerium in Saarbrücken auf dpa-Anfrage mitteilte.

Ins laufende Schuljahr 2023/2024 seien bisher gut 2400 geflüchtete Kinder eingeschult worden. Zur Einordnung: Insgesamt gibt es im Saarland in allen Schulformen rund 123.000 Schülerinnen und Schüler.

Einschulung direkt in Regelklassen

Ziel sei die zügige Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in das saarländische Bildungs- und Betreuungssystem, teilte das Ministerium weiter mit. Daher würden die Schüler an allgemeinbildenden Schulen nicht in sogenannten Willkommensklassen unterrichtet, sondern in Regelklassen integriert. "Unsere Erfahrungen ab 2015 zeigen, dass Integration am schnellsten und besten erfolgt, wenn die Kinder gemeinsam die Schule besuchen", teilte das Ministerium mit.

Ukrainische Schüler, die dieselbe Schule besuchten, würden dabei auf mehrere Klassen verteilt und durch Sprachförderlehrer unterstützt, um ihnen das Deutschlernen zu erleichtern.

Teils Engpässe in Ballungsgebieten

Grundsätzlich könne man derzeit allen geflüchteten Kindern im Saarland einen Schulplatz anbieten. In Ballungsgebieten könne es zu Engpässen an bestimmten Standorten kommen, sodass die Kinder dann einem anderen Standort, der vielleicht etwas weiter weg vom Wohnort liege, zugewiesen würden.

An etlichen Schulen habe man zudem zu Schuljahresbeginn durch Teilung von Klassen zusätzliche Plätze schaffen können - wo dies räumlich möglich gewesen sei.

Größter Zuwachs an Grundschulen

Das größte Plus an Schülerzahlen gibt es laut Ministerium an Grundschulen. Dort und an Gemeinschaftsschulen würden sich die meisten geflüchteten Kinder und Jugendlichen verteilen. Insgesamt gut 100 zusätzliche Klassen an Grund- und Gemeinschaftsschulen seien landesweit zum Schuljahresbeginn gebildet worden.

Über dieses Thema berichtete der SAARTEXT am 07.10.2023.


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