Nahaufnahme Person, die wandert (Foto: IMAGO / imagebroker)

Saarländer bewegen sich zu wenig

  22.09.2023 | 19:03 Uhr

Regelmäßige Bewegung tut gut und ist gesund. Das ist medizinisch erwiesen. Dennoch bewegen sich Menschen im Saarland und in Rheinland-Pfalz deutlich zu wenig, wie eine aktuelle Umfrage der AOK ergab. Das birgt Risiken und führt zu Krankheiten.

Vom Bett ins Auto auf den Schreibtischstuhl - und dann das ganze wieder zurück. Viele Menschen verbringen den Großteil des Tages sitzend oder liegend und bewegen sich im Alltag zu wenig. Das ist auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz nicht anders, wie eine eine Forsa-Umfrage der AOK nun ergab. 45 Prozent der Befragten führen ihre gesundheitlichen Beschwerden sogar auf Bewegungsmangel und langes Sitzen zurück, teilte die Krankenkasse mit.

Zeitknappheit und fehlende Motivation

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) halte sich nicht an die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Danach hätten schon 21 Minuten moderate Bewegung am Tag positive Auswirkungen auf das körperliche und das mentale Wohlbefinden, sagte AOK-Vorstandsmitglied Udo Hoffmann.

Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen an Saar, Mosel, Nahe und Rhein (60 Prozent) teilen die Einschätzung, dass sie sich zu wenig bewegen. Als Gründe nennen sie Zeitknappheit (49 Prozent), fehlende Lust und wenig Motivation (45 Prozent).

Trotzdem verbinden viele Befragte mit Bewegung Positives: So geben 82 Prozent an, sich besser zu fühlen, wenn sie sich regelmäßig bewegen - sie sind ausgeglichener und weniger gestresst. Bei gut zwei Dritteln (67 Prozent) führt Bewegung zu einem gestärkten Selbstwertgefühl und drei Viertel der Befragten macht Bewegung auch Spaß.

Dass zu viel Sitzen der Gesundheit schade und das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhe, sei einem Großteil der Bevölkerung bekannt, stellt die AOK fest. "Doch die Chance für mehr Bewegung bleibt von vielen ungenutzt", sagt Hoffmann.

Zu selten das Rad genutzt

So werde etwa im Alltag das Auto dem Rad vorgezogen. Fast ein Viertel der Befragten gibt an, das Auto oder Motorrad mehrmals täglich für kürzere Strecken von bis zu zwei Kilometern zu nutzen, aber nur drei Prozent sagen, sie legten solche kurzen Strecken mit dem Rad zurück.

Immerhin sagen 86 Prozent, sie nähmen die Treppe statt eines Aufzugs oder einer Rolltreppe. Mehr als die Hälfte (62 Prozent) tut das häufig, ein knappes Viertel ab und zu. 60 Prozent gehen zu Fuß oder nehmen das Rad, wenn sie Besorgungen machen, Kinder zur Schule oder in die Kita bringen - ein gutes Drittel tut dies auch häufig, die anderen gelegentlich.

Sitzen häufiger unterbrechen

Jeder Dritte parkt auch sein Auto bewusst immer mal weiter weg und geht den Rest zu Fuß - elf Prozent machen das häufig. Mit moderater Bewegung ist laut AOK schnelles Gehen oder normales Radfahren gemeint. "Also Bewegung, bei der sich der Herzschlag leicht erhöht und man leicht ins Schwitzen kommt."

Diese Art der Bewegung sollte mindestens 21 Minuten täglich in den Alltag eingebaut werden, so die WHO. Intensiv anstrengende Bewegung - wie schnelles Joggen oder Radfahren - empfiehlt die WHO alternativ 11 Minuten täglich oder 75 Minuten pro Woche.

Sitzen sollte möglichst alle 30 Minuten unterbrochen werden und regelmäßige Pausen sollten für Bewegung genutzt werden. Zudem sollte die Arbeits- und Sitzhaltung möglichst oft und regelmäßig gewechselt werden.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der AOK für die nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage vom 20. Juli bis 11. August 2023 mehr als 500 Erwachsene online befragt.


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