"Es geht um den Erhalt des ukrainischen Staates"

"Es geht um den Erhalt des ukrainischen Staates"

Interview der Woche mit dem ukrainischen Journalisten Denis Trubetskoy

Katrin Aue / Onlinefassung Lisa Huth  

Vor zwei Jahren überfiel Russland die Ukraine. Der Journalisten Denis Trubetskoy erinnert daran, dass der Krieg schon 2014 mit der Annexion der Krim begonnen. Viele hätten damals aber auch in der Ukraine erst einmal so weiter gelebt. Das habe sich am 24. Februar 2024 schlagartig geändert.

Zukunftsperspektive für die Ukraine

Denis Trubetskoy bezeichnet sich als ethnischen Russen. Bis zum 24. Februar 2022 habe er noch darauf gehofft, dass es wieder normale Beziehungen zu Russland geben könne. Für ihn brach mit dem Überfall eine Welt zusammen. Seit dem 24. Februar 2022 spreche er nun nur noch ukrainisch.

Für sein Land, so Denis Trubetskoy, geht es zum einen um den Erhalt der ukrainischen Nation, zum anderen um den Erhalt des ukrainischen Staates. Beides wolle der russische Präsident Putin zerstören. Die Ukraine brauche eine Zukunftsperspektive, am besten mit einer NATO-Mitgliedschaft.

Eigene Rüstungsproduktion

Dass in den USA die Republikaner die Lieferung von Waffen gestoppt hätten, sei ein großes Gesprächsthema in der Ukraine. Es werde als Verrat empfunden. Mittlerweile übernehme der Staat sehr viele Aufgaben, um sich für einen langen Krieg aufzustellen. Dabei gehe es um eine eigene Rüstungs- und Munitionsproduktion. Auch im Hinblick auf einen möglichen Sieg Donald Trumps in den USA.

Menschen demonstrieren gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Platz vor dem Staatstheater. (Foto: SR/Stefan Eising)

Die Rolle Deutschlands, die die Ukrainer anfangs sehr kritisch gesehen hätten, werde inzwischen anders bewertet. Ohne westliche Hilfe, besonders aus Europa, stünde die Ukraine ganz schlecht da. Der Krieg könne noch sehr lange dauern, so Trubetskoy, zumal Putin wirtschaftliche Konsequenzen nicht wichtig seien, genauso wie russische Menschenleben. Darum müsse die Ukraine vor allem sich selbst helfen.


Ein Thema in der Sendung "Bilanz am Mittag" am 24.02.2024 auf SR 2 KulturRadio. Das Bild ganz oben zeigt die Silhouette von Soldaten vor einer mit Schüssen durchsiebten Mauer in Blau und Geld. (Bildquelle: SR/Janek Böffel)


Das Interview der Woche

Jeden Samstag gegen 12.45 Uhr in der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio

In der "Bilanz am Mittag" auf SR 2 KulturRadio wird jeden Samstag gegen 12.45 Uhr ein etwa 15-minütiges Interview ausgestrahlt. Diese Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur bieten den Hörern von SR 2 KulturRadio nicht nur Argumente und Fakten zu wichtigen Themen und Entscheidungen, sondern auch persönliche Eindrücke über die Handelnden.

Die Interviews entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Hauptstadtstudio Berlin. Der Sendeplatz wird so zu einem Forum für internationale und regionale Themen.

Kontakt: bilanz@sr.de

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