Maxi Sports GmbH (Foto: SR)

Firma soll für Proficampus gegen Bauvorgaben verstoßen haben

mit Informationen von Thomas Gerber   06.03.2023 | 10:34 Uhr

Das Unternehmen Maxi Sports, das für den 1. FC Saarbrücken einen Proficampus errichten will, soll gegen baurechtliche Vorgaben verstoßen haben. Auf zwei Grundstücken im Saarbrücker Almet sollen größere Mengen Erdaushub aufgefüllt worden sein - ohne dass es dafür eine Genehmigung gab.

Auf die Besitzerin der Soccerarena im Saarbrücker Almet, die Maxi Sports GmbH, kommen möglicherweise Bußgelder zu. Das Unternehmen, an dem die Schwester von FCS-Vizepräsident Salvo Pitino 93 Prozent der Anteile hält, soll in zwei Fällen gegen baurechtliche Vorgaben verstoßen haben.

Nach SR-Informationen laufen bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde (UBA) der Stadt zwei so genannte "ordnungsbehördliche Verfahren".

Im ersten Fall geht es um nicht genehmigte Umbauarbeiten am Gebäude der Arena. Deswegen wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Maxi Sports eingeleitet. Der Bauantrag für die Erweiterung und Umnutzung war erst nach Durchführung der Arbeiten eingereicht worden.

Wollte man schon Fakten schaffen?

In dem zweiten Verfahren geht es um zwei städtische Grundstücke, die Maxi Sports für den im Rahmen des FCS-Proficampus geplanten Rasenplatz benötigt. Auf diesen Grundstücken soll das Unternehmen größere Mengen Erdaushub aufgebracht haben, ohne dass es dafür eine Genehmigung oder einen Bauantrag gab.

Nach einer Beschwerde von Anwohnern über Rodungsarbeiten hatten Vertreter der Unteren Bauaufsicht vor Ort rund 4000 Kubikmeter Erdreich entdeckt, die ohne Genehmigung eingebracht und planiert worden sein sollen. Maxi Sports droht deshalb die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens sowie eine Beseitigungsanordnung.

Unternehmen will sich nicht äußern

Von der Firma Maxi Sports war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Salvo Pitino, der sich selbst als Angestellter der Firma Maxi Sports bezeichnet, wollte sich ebenfalls nicht äußern.

Pitino, der im September 2022 gemeinsam mit Vertretern des 1. FC Saarbrücken an einem Anhörungstermin teilgenommen und einen Stopp der Baumaßnahmen zugesagt hatte, verwies an den Pressesprecher des 1. FC Saarbrücken, Peter Müller. Dieser erklärte, dass der FCS nicht Bauherr sei.

Bauanträge waren fehlerhaft

Die beiden später eingereichten Bauanträge sollen so "unvollständig und fehlerhaft gewesen sein, dass sie zunächst nicht bearbeitet werden konnten".

Inzwischen hat die Maxi Sports nachgebessert. Die beiden Anträge sind noch in Bearbeitung. Während der Antrag für den Umbau des Gebäudes gute Chancen auf Genehmigung hat, wird der Antrag für den Naturrasenplatz nebst Rasenheizung vermutlich abgelehnt.

FCS-Präsident Hartmut Ostermann hatte allerdings erklärt, dass das neue Trainingsgelände nur Sinn mache, wenn es über einen großen Rasenplatz verfüge.

Die Stadtverwaltung wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern. Sie teilte lediglich mit, dass man zu laufenden Ordnungswidrigkeitsverfahren grundsätzlich keine Stellungnahme abgebe.


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