Moselle diskutiert über hohe Kosten fürs Olympische Feuer

Moselle diskutiert über hohe Kosten fürs Olympische Feuer

Mit Informationen von Lisa Huth   03.04.2024 | 18:05 Uhr

Im saarländischen Nachbardépartement Moselle stehen derzeit hohe Ausgaben für die Olympischen Spiele in der Kritik. Im Fokus stehen dabei die Kosten für den Besuch der Olympischen Flamme in Moselle und die Hotelunterbringung von Politikern.

Der Präsident des saarländischen Nachbardépartements Moselle, Patrick Weiten, steht in der Kritik: Grund sind die verschiedenen Ausgaben des Départements für die Olympischen Spiele dieses Jahr in Paris.

Das Rechercheteam des öffentlich-rechtlichen Senders France 2 hat Zahlen veröffentlicht, nach denen das Département unter anderem 35.000 Euro für zwei Hotelzimmer während der Dauer der olympischen Spiele ausgibt. Laut Patrick Weiten werden nicht nur er, sondern auch andere Politiker dort wohnen. Zudem soll Weiten für seinen Neujahresempfang in Amnéville, im Olympiajahr 2024, insgesamt 250.000 Euro ausgegeben haben.

180.000 Euro für Besuch des Olympischen Feuers

Auch die hohen Kosten für den Besuch des Olympischen Feuers werden kritisiert: Dass die Flamme auch ins Département Moselle kommt, kostet demnach 180.000 Euro. Diese muss jedes beteiligte Département bezahlen.

Rund ein Dutzend Départements haben das mit der Begründung abgelehnt, diese Kosten seien zu hoch. Patrick Weiten sagte in der Sendung von France 2, das Département Moselle werde in den kommenden Jahren an Einwohnern verlieren. Er wolle mit dieser Maßnahme die Attraktivität des Départements steigern.

Die Flamme besucht Forbach und das Saarland

Die Olympische Flamme wird am 27. Juni von 109 verschiedenen Trägern durch das Département Moselle getragen: von Meisenthal bis Metz, durch Saargemünd, Forbach, das Dreiländereck, Thionville und Yutz. In Yutz war Weiten früher Bürgermeister.

Auch im Saarland ist das Feuer dann auf einer kurzen Stippvisite: Wie Ministerpräsidentin Anke Rehlinger beim Neujahrsempfang ankündigte, soll die Olympische Flamme am 27. Juni vom französischen Apach im Dreiländereck nach Perl an die Europabrücke getragen und von dort nach Schengen gebracht werden. Wie hoch die Kosten dafür sind, hat die Landesregierung noch nicht mitgeteilt.

Hintergrund

Patrick Weiten ist Vize-Präsident der Départementsversammlung Frankreichs. Außerdem hat er einen Posten als Referent für "Sport und Olympische sowie Paralympische Spiele, Paris 2024" und ist Mitglied des Olympischen Verwaltungs-Komitees zur Organisation der Spiele in Paris.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 03.04.2024 berichtet.


Mehr zum Weg des Olympischen Feuers:

Von Apach über Perl nach Schengen
Olympisches Feuer kommt für Kurzbesuch ins Saarland
Auf dem Weg nach Paris wird das Olympische Feuer Ende Juni auch das Saarland besuchen. Die Flamme wird bereits Mitte April entzündet und dann per Schiff nach Marseille kommen.

Sommerspiele 2024 in Paris
Olympische Flamme kommt nächstes Jahr auch nach Metz
Die Olympischen Spiele werden im kommenden Jahr nicht weit vom Saarland entfernt in Paris ausgetragen. Bevor es mit den Wettkämpfen losgeht, steht aber ein anderes Ereignis noch näher an der Landesgrenze an: Die Olympische Flamme wird beim Fackellauf auch in Metz Halt machen.

Mehr aus Frankreich

Terrorwarnstufe in Frankreich
Anschlagsdrohungen an Schulen im Département Moselle
Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau mit mehr als 130 Opfern hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Am Montagmorgen sind auch an Schulen im Département Moselle Anschlagsdrohungen eingegangen.

Erstklassige Küche ausgezeichnet
Michelin-Sterne für sechs Restaurants in Moselle
In Frankreich hat der Guide Michelin seine diesjährigen Sterne vergeben. Bei unseren direkten Nachbarn ist mit dem „Le K“ in Montenach das sechste Restaurant ausgezeichnet worden. Die saarländischen Köche müssen sich noch eine Woche gedulden.

Kriminalität nimmt zu
Doppelt so viele Wohnungseinbrüche im Départment Moselle
Die Zahl der Straftaten im französischen Département Moselle ist im vergangenen Jahr gewachsen. Laut aktuellem Sicherheitsbericht gab es 2023 fast doppelt so viele Wohnungseinbrüche wie im Jahr davor.

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja