So geht sicheres Grillen – Tipps von der Feuerwehr
Bei den frühsommerlichen Temperaturen starten viele Saarländer in die neue Grillsaison. Brutzeln im Freien birgt aber auch Gefahren. Wir verraten, wie beim Grillen nichts schief geht.
Kaum fühlt sich die Luft nach Sommer an, lässt vielerorts Grillduft das Wasser im Mund zusammenlaufen. Bei wärmeren Temperaturen verlagern viele die Essenszubereitung nach draußen. "Ich will keinem den Spaß verderben, aber verschiedene Sachen sind nicht ungefährlich", warnt Torsten Milkovic, Pressesprecher der Völklinger Feuerwehr.
In Deutschland passieren laut Milkovic jedes Jahr Tausende Unfälle beim Grillen. Im Saarland existiere hierzu keine Statistik, doch die Zahl der Grillunfälle sei hoch, sagt er aus Erfahrung.
Wann die meisten Grillunfälle entstehen
Die meisten Grillunfälle entstünden beim Verwenden von Brandbeschleunigern. In Völklingen hätten zuletzt etwa defekte Schläuche an Gasgrills für Unfälle gesorgt, oder die Dämmung einer Hauswand durch einen zu nahe stehenden Grill sowie der ein oder andere Mülleimer in Brand gestanden.
"Den Grill anzünden sollte man idealerweise zu Hause", sagt Milkovic. "Auf öffentlichen Geländen ist ausgeschildert, wenn das Grillen erlaubt oder verboten ist", sagt Milkovic.
Wie stellt man den Grill auf?
Ansonsten stellt man den Grill am besten kippsicher auf, im Windschatten, nicht in der Nähe von Kindern und in sicherer Entfernung von brennbaren Materialien wie Stühlen, Kleidungsstücken, Bäumen etc. "Am besten sollte der Grill zwei bis drei Meter frei stehen", sagt Milkovic. "Und immer auf feuerfestem Untergrund."
Er rät zudem zu Anzündhilfen in fester Form, wie Zeitungspapier oder Eierkartons.
Vorsicht vor flüssigen Anzündhilfen
Wer es besonders eilig hat, sollte lieber auf einem Gasgrill sein Essen zubereiten. "Der ist in zehn Minuten betriebsbereit."
Brandbeschleuniger hält Milkovic für nicht geeignet: Spiritus, hochprozentigen Alkohol und andere flüssige Stoffe, auch wenn sie zugelassen sind, sollten nicht zum Einsatz kommen. "Flüssigkeiten kann man aus Versehen verschütten", sagt Milkovic. "Dann gerät etwas in Brand und man merkt es nicht."
Nachfeuern kann gefährlich werden
Je nach Temperatur entstünden zudem entzündliche Gase und es könne zu einer Gas-Brandwolke über dem Grill kommen, die nicht gewollt war.
Hat man erst einmal eine schöne Glut, sollte man laut Milkovic auch nicht mehr mit irgendwas nachfeuern. "Wegen der Grundhitze, die schon vorhanden ist, kann es ansonsten zu einer Stichflamme kommen."
Auf Funkenflug achten
Wer für den Grill verantwortlich ist, sollte den Grill sowieso immer beaufsichtigen, ihn nicht von Kindern bedienen lassen und zur Sicherheit ein Löschmittel parat haben. Eine Löschdecke, ein Feuerlöscher oder ein Eimer Sand eignen sich zum Beispiel.
"Bei starkem Wind sollte man auf Funkenflug achten", sagt Milkovic.
Folgen sind ungesund
Wer Äste aus dem Garten mit auf den Grill legt, könnte womöglich mit starker Rauchentwicklung zu kämpfen haben. Harz von Tannenzweigen im Feuer sei ungesund, es könnten sich giftige Stoffe entwickeln. Auch Whiskey oder Bier ins Feuer zu kippen, schmecke nicht so lecker und sei nicht unbedenklich.
"Den Alkohol lieber zum Marinieren benutzen, als ihn drüber zu kippen", sagt Milkovic.
Kohle kontrolliert ausglühen lassen
Nach Ende der Grillfeier ist es wichtig, dass das Feuer auch wirklich gelöscht wird. Fürs Essen und Abkühlen sollte man daher genug Zeit einplanen. Wer auf Gas grillt, kann einfach die Flasche ab- oder die Ventile zudrehen.
Holzkohle müsse man jedoch kontrolliert ausglühen lassen. Bei Aluschalen sei es wichtig, so lange zu warten, bis die Schale kalt ist. Notfalls könne man restliche Glut auch mit ausreichend Sand abdecken.
Wann die Feuerwehr rufen?
Sollte es doch einmal zum Brand kommen, gilt: "Zuerst kann man eigene Löschversuche unternehmen, mit einer Löschdecke, Sand, einem Feuerlöscher und je nach Grillgut – wenn kein Fett im Spiel ist – auch mit Wasser", sagt Milkovic. "Gasflaschen sollte man abdrehen, wenn man gefahrlos drankommt."
Wenn man selbst nichts ausrichten kann, dann sofort die Feuerwehr rufen. Gerät eine Person in Brand, sollte man diese mit einer Decke bedecken. Danach sofort betroffene Stellen kühlen.
Mit ein paar Regeln gelingt die Grillfeier gefahrlos. Leckere Grill- und Schwenkrezepte gibt's zum Beispiel hier.