Richtig recyclen - oft schwerer als gedacht

Das sind die häufigsten Fehler bei der Mülltrennung

  18.03.2024 | 16:30 Uhr

Den eigenen Abfall zu trennen, ist für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Allerdings machen wir dabei immer noch viel falsch. Zum Welttag des Recyclings nennen wir die häufigsten Fehler bei der Mülltrennung.

Kartoffelschalen schnell in den Restmüll geworfen, der halbvolle Joghurtbecher des Kindes landet in der Gelben Tonne – obwohl die meisten Menschen zu Hause Mülltrennung praktizieren, passieren so gut wie jedem dabei auch Fehler, ob aus Unwissenheit oder auch mal aus Bequemlichkeit.

Allerdings gibt es auch Fehler, die besonders häufig vorkommen. Judith Pirrot vom Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) Saarbrücken erklärt, welche das sind.

Biotonne am häufigsten falsch genutzt

An erster Stelle der Mülltrennungsfehler steht laut ihr die Biotonne. Sie werde häufig nicht richtig genutzt. "In der richtigen Nutzung der Biotonne steckt immer noch viel Potenzial", so Pirrot. "Aus Bioabfällen lassen sich wertvoller Dünger und andere Erdenprodukte herstellen und er kann außerdem auch zur Energiegewinnung genutzt werden."

Ein häufiger Fehler bei der Entsorgung von Bioabfällen in der Biotonne sei die Nutzung von Mülltüten aus sogenanntem „Bioplastik“. Sie werden meist aus Hygienegründen verwendet. Doch auch diese biologisch abbaubaren Tüten benötigen zu viel Zeit zum Verrotten, sodass sie die Verwertungsprozesse stören.

Daher werden sie, wie andere Plastiktüten auch, vor dem Beginn des Verwertungsprozesses aussortiert. Das ist für die Entsorger sehr aufwändig. "Daher ist die Nutzung solcher Tüten in der Biotonne im Saarland nicht erlaubt", erklärt Pirrot. Sie empfiehlt, stattdessen Zeitungspapier oder Papiertüten, zum Beispiel die alte Brötchentüte vom Bäcker, zu nutzen.

Küchenabfälle nicht in den Restmüll werfen

Ein zweiter häufiger Fehler: Abfälle, die eigentlich in die Biotonne gehören, werden in den Restmüll geworfen. Beim ZKE stelle man fest, dass im Restmüll immer noch ein recht hoher Anteil von Müll entsorgt werde, der eigentlich in die Biotonne gehört. Sehr häufig seien das Essensabfälle.

Doch Essensabfälle und Gartenabfälle gehören in die Biotonne. Wer das konsequent macht, tut nicht nur etwas fürs Recycling, sondern spart auch Geld. Pirrot rechnet vor: Biomüll kostet pro Kilogramm 0,19 Euro in Saarbrücken. Ein Kilogramm Biomüll, das in den Restmüll wandert, kostet hingegen 0,33 Euro. Daher lohnt sich die konsequente Trennung auch finanziell.

Was übrigens nicht in die grüne Tonne gehört, aber oft falsch dort entsorgt wird: größere Sträucher oder Äste sowie Fette und Öle. Auch der Schmutz, den man vielleicht vom eigenen Bürgersteig gefegt hat, gehört hier nicht rein, sondern besser in den Restmüll.

Gekochte Speiseabfälle, auch mit Fleisch und Wurst oder Knochen können übrigens auch in der Biotonne entsorgt werden – allerdings nur in kleineren, haushaltsüblichen Mengen, wie der ZKE betont.

Gelbe Tonne falsch befüllt

Ein weiteres Beispiel für fehlerhafte Mülltrennung ist die Gelbe Tonne. "Leider finden sich in der Gelben Tonne immer wieder Abfälle, die hier nicht hineingehören", erklärt Judith Pirrot.

"30 Prozent der in der Gelben Tonne gesammelten Abfälle sind sogenannte Fehlwürfe, die in der Sortieranlage von den Wertstoffen getrennt werden müssen." Sie erschwerten das Recycling erheblich oder machten es teilweise sogar unmöglich. Häufig fälschlicherweise in der Gelben Tonne landen zum Beispiel Kartons, Papier und Pappe, Glas und DVDs sowie CDs.

Auch sollte man die Leichtverpackungen möglichst schon auseinandergepflückt in der Gelben Tonne entsorgen. Also zum Beispiel den Plastikdeckel vom Tetrapak entfernen oder den Deckel vom Joghurtbecher abtrennen. Das erleichtert die Sortierung.

Keine Batterien in die Restmülltonne werfen

Aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit landen häufig Batterien, Energiesparlampen oder kleinerer Elektroschrott im Restmüll. Sie sollten aber direkt beim Wertstoffzentrum entsorgt werden, da sie ansonsten nicht recycelt werden können und viele wertvolle Rohstoffe, die im Elektroschrott vorhanden sind, verloren gehen.

Für kleine Batterien gibt es auch Sammelstellen in Supermärkten, die man zur Entsorgung nutzen kann.


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