Saarretter Notfallapp ein Erfolg

1200 "Saarretter" bei Ersthelfer-App registriert

Sandra Schick   26.01.2024 | 10:50 Uhr

Dreieinhalb Wochen nach dem Start der Saarretter-App haben sich rund 1200 Ersthelfer registrieren lassen. Die Idee: Registrierte Ersthelfer, die zufällig in der Nähe eines medizinischen Notfalls sind, werden per App alarmiert und können Hilfe leisten. Auch die ersten Einsätze für die Retter gab es schon.

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Aber bis der Rettungsdienst vor Ort eintrifft, vergeht immer etwas Zeit – wertvolle Zeit, die im Ernstfall über Leben oder Tod entscheiden kann.

Die neue Saarretter-App, die Anfang Januar an den Start ging, setzt genau hier an: In der App können sich Menschen registrieren lassen, die eine Ausbildung als Ersthelfer haben und zum Beispiel im medizinischen Bereich oder bei der Feuerwehr arbeiten.

1200 "Saarretter" bei Ersthelfer-App registriert
Audio [SR 3, Sandra Schick, 26.01.2024, Länge: 00:39 Min.]
1200 "Saarretter" bei Ersthelfer-App registriert

App benachrichtigt Helfer in der Nähe

Geht ein entsprechender Notruf ein, sucht das System dann, ob in der Nähe zufällig gerade ein Ersthelfer vor Ort ist. Er bekommt eine Nachricht auf sein Smartphone und kann den Einsatz per Wischgeste bestätigen. Dann wird der Helfer oder die Helferin von seinem Handy zum Patienten gelotst.

Nach Angaben des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehr (ZRF) hat sich seit dem Start der App die Zahl der registrierten Ersthelfer von 600 auf 1200 gesteigert. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt der Sprecher des Rettungszweckverbandes Lukas Hoor dem SR. "Es zeigt, dass die Fachkräfte Interesse haben und helfen wollen."

In zehn Fällen wurden Retter in der Nähe alarmiert

In den ersten dreieinhalb Wochen seit dem Start habe es insgesamt 30 Alarmierungen über die App gegeben. In zehn Fällen seien dann auch tatsächlich Retter gefunden worden, die zufällig in der Nähe waren. Wie die Fälle im Einzelnen ausgingen, ist nicht bekannt, aber grundsätzlich zeigten die Zahlen, dass das Prinzip der App gut funktioniere.

Im Saarland unterstützen alle Kliniken die neue App, berichtet Hoor. Viele würden in ihren Häusern gezielt beim Personal dafür werben. Wer sich registrieren möchte, kann das entweder über seinen Arbeitgeber tun oder über die Katretter-App. Dafür ist eine Registrierung bei einem Kooperationspartner des ZRF Saar notwendig. Mehr Infos gibt es auf www.saarretter.de.

Rückblick: Der Start

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"Saarretter"-App für Ersthelfer gestartet
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss es schnell gehen. Aber es dauert immer ein bisschen, bis der Rettungsdienst da ist. Die App „Saarretter“ soll helfen, die Zeit zu überbrücken: Registrierte Ersthelfer, die gerade in der Nähe eines medizinischen Notfalls sind, werden per App alarmiert und können helfen.

Video [aktueller bericht, 04.01.2024, Länge: 3:09 Min.]
Frank Bredel: „Im Notfall zählt schnelles Handeln“
Frank Bredel vom Deutschen Roten Kreuz Saarland spricht im aktuellen bericht über Erste Hilfe und die neue Saarretter-App. Dabei unterstreicht Bredel die Bedeutung einer raschen Reaktion in Notfallsituationen.

Über dieses Thema berichtet auch die SR 3-Rundschau am 26.01.2024.


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Wissen Sie noch, was genau eine stabile Seitenlage bedeutet? Oder was bei einem Herzinfarkt zu tun ist? Bei vielen Saarländerinnen und Saarländern ist der letzte Erste-Hilfe Kurs schon etwas länger her. Sein Wissen regelmäßig aufzufrischen kann im Ernstfall Leben retten.

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