Immer mehr Rentner in Deutschland sind auf staatliche Hilfe angewiesen

Immer mehr Rentner im Saarland auf Grundsicherung angewiesen

  06.10.2023 | 13:25 Uhr

Bis zum Juni dieses Jahres haben etwas mehr als 690.000 Rentner in Deutschland zusätzlich Grundsicherung beansprucht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das rund zehn Prozent mehr. Den größten Anstieg in Westdeutschland gab es dabei unter anderem im Saarland.

Immer mehr Rentnerinnen und Rentner sind zusätzlich auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Linksfraktion im Bundestag angefragt hat. Insgesamt bezogen im Juni dieses Jahres 691.820 Menschen im Rentenalter neben ihrer Altersrente Grundsicherung.

Im Vergleich zum Vorjahr waren das rund zehn Prozent mehr – im Saarland war der Anstieg mit 11,3 Prozent dabei sogar höher als im Bundesdurchschnitt. In absoluten Zahlen waren es im Saarland 10.310 Personen, nach 9355 im Vorjahr. Das ist zugleich der höchste Anstieg in Westdeutschland mit Niedersachsen, das ebenso auf 11,3 Prozent kommt.

In Ostdeutschland ist der Anstieg allerdings noch eklatanter. In Sachsen stieg die Zahl demnach um 22,8 Prozent an.

Die Zahl der Grundsicherungsempfänger insgesamt im Saarland stieg von 17.030 auf 18.080.

Linken-Fraktionschef Bartsch fordert Ampel-Koalition zum Handeln auf

Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestags, Dietmar Bartsch, äußerte sich alarmiert. "Die Altersarmut in unserem Land jagt von Rekord zu Rekord. Die aktuelle Bundesregierung tut gegen Altersarmut weniger als die Vorgängerregierung", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Er forderte "eine armutsfeste Mindestrente von 1200 Euro und ein Rentenniveau, das den Lebensstandard sichert", um ein Abrutschen in Altersarmut zu verhindern.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 06.10.2023 berichtet.


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