Ein älterer Menschen sitzt in seiner Wohnung und hält ein Telefon in der Hand. (Foto: Imago/Fotostand/K. Schmitt)

Schockanruferin erbeutet 43.000 Euro von einem Senior aus St. Ingbert

  21.07.2023 | 08:13 Uhr

Mit der üblichen Erzählung hat eine Schockanruferin am Donnerstag Erfolg bei einem 77-Jährigen aus St. Ingbert gehabt. Die Tochter des Mannes habe angeblich einen tödlichen Unfall verursacht - um sie vor der Untersuchungshaft zu bewahren, müsse er 60.000 Euro zahlen.

Am Donnerstag hat ein 77-jähriger Mann einer bislang unbekannten Täterin nach einem Schockanruf 43.000 Euro in St. Ingbert übergeben. Nach Angaben der Polizei gab sich eine Anruferin zuvor am Telefon als Polizeibeamtin aus und behauptete gegenüber dem Mann, dass seine Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Damit sie nicht in Untersuchungshaft komme, müsse er 60.000 Euro als Kaution übergeben.

Polizei sucht Zeugen

Der 77-Jährige hob daraufhin insgesamt knapp 43.000 bei zwei Banken ab, bevor es dann am späten Nachmittag zur Geldübergabe hinter dem Rathaus in St. Ingbert kam.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Wer den Vorfall beobachtet hat, soll sich telefonisch unter der 06894 1090 melden.

Schutz vor Schockanrufen

Das Landespolizeipräsidium Saarland rät Angerufenen in einem solchen Fall, am besten sofort aufzulegen, wenn man sich nicht sicher ist, wer am anderen Ende der Leitung spricht. Persönliche und finanzielle Informationen sollten niemals am Telefon besprochen werden.

Weiter warnt die Polizei, Geld oder andere Wertgegenstände an Unbekannte zu übergeben. Stattdessen sollten Angerufene direkt die Polizei verständigen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 21.07.2023 berichtet.


Mehr zu Schockanrufen im Saarland

Interview mit Rechtspsychologe Rainer Banse
Schockanrufe: So funktioniert die kriminelle Masche
"Ihre Tochter hatte einen Unfall und braucht dringend Geld, sonst kommt sie ins Gefängnis!" So oder ähnlich lauten die Geschichten, die immer wieder bei den sogenannten "Schockanrufen" erzählt werden, um an das Geld der meist älteren Opfer zu kommen. Eine leider erfolgreiche Masche, wie die Kriminalstatistik zeigt. Aber warum fallen immer wieder Menschen auf solche Schockanrufe herein und wie sollte man reagieren?

Tätergruppe auch im Saarland aktiv
Drei Jahre Haft wegen Beteiligung an Schockanrufen
Das Freiburger Landgericht hat eine 24-jährige Frau wegen ihrer Beteiligung an Schockanrufen zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Gruppe, zu der die Frau laut Anklage gehörte, war unter anderem im Saarland aktiv.
Welle von Schockanrufen
Telefonbetrüger erbeuten sechsstelligen Betrag
Am Donnerstag stand der Landkreis Merzig-Wadern im Visier von Telefonbetrügern. Insgesamt 40 Schockanrufe wurden dort registriert - in einem Fall waren die Betrüger erfolgreich. Die Polizei gibt deshalb Tipps, wie man sich schützen kann.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja