Gerichtssaal des Oberlandesgerichts Koblenz (Foto: IMAGO / Thomas Frey)

Yeboah Prozess ist bald zu Ende

  28.09.2023 | 15:30 Uhr

Im Yeboah-Prozess sind die Plädoyers gesprochen worden. Das heißt: Die Staats·anwaltschaft und die Anwälte des Angeklagten haben gesagt, welche Strafe sie für richtig halten.

Um was geht es in dem Fall? Im September 1991 hat jemand in einer Asyl·unterkunft in Saarlouis ein Feuer angezündet. 20 Asyl·bewerber konnten sich in Sicherheit bringen. Ein Asyl·bewerber ist bei dem Feuer aber gestorben. Das war Samuel Yeboah aus dem Land Ghana. Seit November 2022 steht deswegen Peter S. vor Gericht. Er soll das Feuer in der Asyl·unterkunft angezündet haben. Er ist der Haupt·angeklagte.

Die Staats·anwaltschaft will, dass der Haupt·angeklagte 9,5 Jahre ins Gefängnis kommt. Der Anwalt des Haupt·angeklagten will, dass Peter S. 4,5 Jahre ins Gefängnis kommt. Der Anwalt sagt: Peter S. war nicht der Haupt·täter. Er sagt auch: Peter S. hat das Feuer nicht gelegt. Das Urteil soll am 9. Oktober gesprochen werden.


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Yeboah Prozess ist bald zu Ende
Audio [SR.de, (c) SR, 28.09.2023, Länge: 01:23 Min.]
Yeboah Prozess ist bald zu Ende


Wörterbuch


angeklagt/Angeklagter

Jemand, der etwas Verbotenes getan hat, wird angeklagt. Ein Richter entscheidet dann in einem Prozess vor Gericht, ob der Angeklagte schuldig ist. Der Richter entscheidet auch, welche Strafe der Angeklagte bekommt.


Staats·anwaltschaft

Die Staats·anwaltschaft ist eine Behörde. Dort arbeiten mehrere Staats·anwälte zusammen.


Staats·anwalt/Staats·anwältin

Ein Staats·anwalt oder eine Staats·anwältin kennt sich gut mit Gesetzen aus. Er oder sie arbeitet mit der Polizei zusammen. Er oder sie prüft, ob jemand etwas Verbotenes getan hat. Man sagt dann: Der Staats·anwalt oder die Staats·anwältin ermittelt. Der Staats·anwalt oder die Staats·anwältin darf nur dann ermitteln, wenn er oder sie gute Gründe hat, jemanden zu verdächtigen. Hat jemand etwas Verbotenes getan? Dann fordert die Staats·anwaltschaft vor Gericht eine Strafe.


Asyl / Asylantrag / Asyl·bewerber

Länder müssen Menschen Asyl geben. Das bedeutet: Die Menschen dürfen in diesem Land leben. Flüchtlinge suchen oft Asyl, weil sie in ihrem Land verfolgt werden oder Krieg ist. Wenn Flüchtlinge in Deutschland Asyl beantragen, müssen sie oft sehr lange auf eine Antwort warten. In dieser Zeit nennt man die Flüchtlinge Asyl·bewerber.


Urteil

Urteil nennt man die Entscheidung von einem Gericht. Richter an einem Gericht entscheiden, was richtig ist und was falsch. Sie richten sich dabei nach den Gesetzen.

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