SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Detlef Thieser

Auf Franken und Pfennig genau


Das war immer ein Tag gewesen, an dem ein bisschen Unruhe in den Leuten war. Obwohl eigentlich kein Grund dafür bestand. Ein Mann vom Betrieb wurde bestimmt, zum Lohnbüro zu gehen, um den Mann mit der Hauskassette, die der an einer Kette am Arm hatte, bis in den Betrieb zu begleiten. Dann ist der dort an eine Werkzeugausgabe gegangen, wo ein Schalter war und dann hieß es: ‚Ab halb zwei Geldausgabe!’

Da haben wir uns dann in die Reihe gestellt. Man hat seinen Lohnzettel bekommen, das war früher so ein ganz schmaler Streifen: 30 Millimeter hoch, aber etwa einen Meter lang. Viel Zeit da drauf zu gucken hatte man nicht, und dann hat der Lohnbuchhalter die Lohntüte rausgeholt und hat einem bis zum letzten Franken oder später in Pfennig vorgezählt. Und das hat man dann in die Tüte rein gemacht und ist mit etwas erhobenem Haupt weggegangen. Das war schon ein gewisser Tag gewesen.

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