Franz Schubert: Der Tod und das Mädchen
"Der Tod und das Mädchen" - mit dieser Allegorie befasste sich Franz Schubert erst in einem Klavierlied, dann, im Frühjahr 1824, in seinem d-Moll-Streichquartett. Es ist kein bestimmtes Mädchen gemeint, sondern der Mensch in seiner Vergänglichkeit. Barbara Doll hat mit der Bratschistin Monika Henschel über das Werk gesprochen.
Sendung: Samstag 07.06.2025 10.20 Uhr
Franz Schubert:
Der Tod und das Mädchen
Barbara Doll im Gespräch mit Monika Henschel vom Henschel Quartett
Viel Begeisterung konnte der Geiger und Schubert-Zeitgenosse Ignaz Schuppanzigh offenbar nicht aufbringen für Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen". Mit seinem berühmten Schuppanzigh-Quartett hat er zwar sehr erfolgreich Schuberts "Rosamunde"-Quartett erstaufgeführt. Doch das unmittelbar danach entstandene Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" wollte Schuppanzigh nicht einstudieren. Die ungewohnt schroffe und düsteren Tonsprache irritierten ihn und seine Quartett-Kollegen.
Musikalische Todes-Symbole
Mit Punktierungen, Triolen und nervösen Sechzehntel-Läufen deutet Schubert schon im ersten Satz auf den Charakter des ganzen Quartetts. Der Tod ist in dieser Musik allgegenwärtig; durch musikalische Todessymbole, wie etwa das Ostinato. Oder durch ein Selbstzitat, wie im Finale: Die Melodie in der ersten Geige erinnert an Schuberts Lied "Der Erlkönig", in dem ebenfalls der Tod das letzte Wort behält.
Live im Konzert:
Kammermusiktage Mettlach
Freitag, 13. Juni 2025, 19 Uhr
Alte Abtei in Mettlach
ALINDE QUARTETT
Eugenia Ottaviano | Violine
Guglielmo Dandolo Marchesi | Violine
Gregor Hrabar | Viola
Bartolomeo Dandolo Marchesi | Cello
Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett d-Moll, KV 421
ttorino Respighi: Quartetto dorico
Franz Schubert: Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“