Wie funktioniert die Elementarschadenversicherung?
Ziemlich genau vor einem Jahr hat es im Saarland das große Pfingsthochwasser gegeben. Nach diesem und anderen Hochwasserereignissen taucht immer wieder ein Wort auf: Elementarschadenversicherung. Wer bekommt sie? Und wird sie unter Umständen demnächst sogar zur Pflichtversicherung, wie es bei anderen Versicherungen gilt?
Wer sich für eine Elementarschadenversicherung interessiert, der muss zunächst prüfen, wie genau ein Elementarschaden definiert ist. Üblicherweise entstehen die sogenannten Elementarschäden nicht durch den Regen selbst, sondern im Kontext der daraus resultierenden Ereignisse, etwa Hochwasser und Überschwemmungen. Überflutungen von Straßen und durch den Dauerregen überlastete Kanalnetz-Teile der Stadt sind klassische Folgen solcher Unwetter.
Die Definition für den Begriff Elementarschaden umfasst dabei prinzipiell alle Schäden, die aufgrund des Einwirkens der Natur vorkommen können. Dies betrifft per Definition nicht allein Starkregen, sondern zahlreiche Naturereignisse, etwa Erdbeben, Lawinen, Stürme, Hagel, Vulkanausbrüche oder auch Überschwemmungen.
Wie funktioniert die Elementarschaden-Zusatzversicherung?
Die Elementarschaden-Zusatzversicherung als Starkregenschutz funktioniert nicht als alleinige Versicherung. Sie muss immer ergänzend - entweder zu einer bestehenden Hausratversicherung oder einer Wohngebäudeversicherung - abgeschlossen werden. Um zu klären, wer haftet und wer zahlt, gilt es zunächst einige Kriterien zu beachten, die für die Versicherung gegen Starkregen und andere Unwetter wichtig sind.
Mieter haften beispielsweise selbst für Schäden am Gebäude und auch an ihren Einrichtungsgegenständen, wenn sie bei Starkregen Fenster und Türen nicht geschlossen halten. Dies gilt insbesondere, wenn die Wetterlage bekannt ist und bereits eine Unwettervorhersage erfolgt ist. Fahrlässigkeit wäre hier ein Aspekt, der für eine Versicherung zu einer Ablehnung der Schadensregulierung führen kann.
Wer bekommt eine Elementarschadenversicherung und wie teuer ist sie?
Der Baustein Elementarversicherung bei einer Gebäudeversicherung kostet im Durchschnitt etwa 92 Euro, wobei die Kosten aktuell eher steigen. Die Höhe der Versicherungsprämie hängt natürlich vorrangig vom Wohngebäude, der Bauart und der Lage ab. Wer in Gebieten wohnt, die regelmäßig von Überschwemmungen oder anderen Elementarschäden, wie beispielsweise Erdbeben heimgesucht werden, muss entweder vergleichsweise hohe Prämien zahlen, hohe Selbstbeteiligungen in Kauf nehmen oder bekommt den gewünschten Versicherungsschutz aufgrund des erhöhten Risikos eventuell sogar gar nicht.
Wo informiere ich mich im Saarland?
Seit kurzem gibt es für das Saarland Hochwasser-Gefahrenkarten. Da kann sich jeder informieren, wie seine Immobilie durch Starkregen und Hochwasser gefährdet ist. Die Karte hat das saarländische Umweltministerium in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft und dem Geoportal Saar entwickelt. Weitere Informationen gibt es unter https://geoportal.saarland.de
"Gut zu wissen" - immer mittwochs in "SR 3 am Vormittag" auf SR 3 Saarlandwelle.
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