Christoph Poppen  (Foto: SR)

Arnold Schönberg: Verklärte Nacht

Von Detlef Krenge  

Im Gespräch mit Christoph Poppen stellt Detlef Krenge die "Verklärte Nacht" von Arnold Schönberg vor. Live im DRP-Ensemblekonzert zu hören das Werk am Sonntag, den 3. März im im Kaiserslauterer SWR Studio um 11 Uhr.

Sendung: Samstag 24.02.2024 10.20 Uhr

Es gibt viele Reizwörter, die sich mit dem Namen Arnold Schönberg verbinden: allen voran "Atonalität" und "Zwölftonmusik". Aber gerade "Verklärte Nacht" wird als ein Gipfel spätromantischer Entwicklung anerkannt und ist eines seiner beliebtesten Werke.

Den Sommer des Jahres 1899 verbrachte der 24-jährige Arnold Schönberg zusammen mit Alexander Zemlinsky in Payerbach, das südlich von Wien gelegen ist. Es sollte eine sehr intensive Zeit werden. Denn dort verliebte er sich in Mathilde Zemlinsky, die jüngere Schwester seines Freundes und Lehrers. Derart inspiriert komponierte er noch gleich vor Ort und Stelle innerhalb von nur drei Wochen das Streichsextett "Verklärte Nacht" nach einem Gedicht von Richard Dehmel.

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Schönberg schrieb die "Verklärte Nacht" in seiner ersten, tonalen Schaffensphase. Das Opus 4 trägt zwar bereits die Zeichen der kommenden Neuerungen in sich, ist aber noch fest in der Musiktradition verwurzelt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Tondichter dieser Komposition große Bedeutung beimaß und sie als seine erste wirklich vollgültige ansah - eine Wertschätzung, die sich auch in den beiden Bearbeitungen für Streichorchester aus den Jahren 1917 und 1943 zeigt.

Der Dirigent und Violinist Christoph Poppen findet die Bearbeitung für Streichorchester sogar noch wirkungsvoller als die Fassung für Streichsextett:

"Was mich fasziniert an dieser Orchestrierung, dass er es geschafft hat, die Ekstase, diese gigantischen Dimensionen klanglich durch die Orchestrierung deutlich zu vergrößern, ohne die Zerbrechlichkeit an bestimmten Stellen zu verlieren, indem er eben immer wieder zurückgeht auf Soli - es gibt wunderbare Geigen- und Cello-Soli in dieser Orchester-Fassung -und dadurch eigentlich das extrem empfindlich kammermusikalische, was in dem Sextett da ist, erhalten bleibt, obwohl es jetzt um großes Orchester geht." (Christoph Poppen)

(Von Detlef Krenge)


Kontakt: sr2@sr-online.de

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