Das Präsentationsvideo des geplanten Proficampus auf einem Laptop (Foto: Pixabay/SR)

Stadt Saarbrücken weiter gegen geplanten Profi Campus

Thomas Gerber   02.03.2024 | 12:01 Uhr

Die Stadt Saarbrücken lehnt den geplanten Profi Campus der Maxi Sports GmbH im Naherholungsgebiet Almet weiterhin ab. Nach öffentlichen Äußerungen des Vizepräsidenten des 1. FC Saarbrücken, Salvo Pitino, gibt es laut Stadtverwaltung keinen "neuen Sachstand".

Der Pressesprecher der Stadt Saarbrücken, Thomas Blug, sagte dem SR, die Ablehnung des Bauantrags für einen Rasenplatz In der Galgendell nahe der Soccer-Halle sei seit Monaten ergangen. Dort will die Maxi Sports GmbH für den 1. FC Saarbrücken einen Profi Campus errichten.

Illegal ausgehobenes Erdreich

Nachdem die Maxi Sports als Antragsstellerin gegen die Ablehnung des Bauantrages Widerspruch eingelegt habe, so Blug weiter, müsse die Angelegenheit nun vom Rechtsausschuss entschieden werden. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Erst nach der Entscheidung des Rechtsausschusses könne dann eine Beseitigungsanordnung erfolgen.

Dabei geht es um 4000 Kubikmeter Aushubmassen, die von Maxi Sports illegal auf einem städtischen Gelände aufgebracht und planiert worden waren. Geschäftsführerin von Maxi Sports ist die Schwester von FCS-Vizepräsident Salvo Pitino.

Grundlage für Änderung des Bebauungsplans fraglich

Die Stadt hatte eine mögliche Änderung des Bebauungsplans und damit eine Genehmigung des Projekts in der Vergangenheit immer davon abhängig gemacht, dass Maxi Sports verbindliche Vereinbarungen mit dem 1. FC Saarbrücken vorlegt, den Profi Campus als Trainingsstätte zu nutzen.

Nur wenn der größte saarländische Verein als Partner im Boot sei, könnte möglicherweise ein öffentliches Interesse und damit eine Änderung des Bebauungsplans überhaupt erst gerechtfertigt werden.

Offene Fragen zur Nutzung des Profi Campus

Vereinsvize Pitino hatte jüngst in einem Interview der Saarbrücker Zeitung den Eindruck erweckt, wonach es beim FCS beschlossene Sache sei, die städtische Fläche zu mieten und den erforderlichen Rasenplatz in Alleinregie zu bauen.

FCS-Pressesprecher Müller bezeichnete dies gegenüber dem SR als "freie Meinungsäußerung" Pitinos. Schriftliche Fragen des SR zum Stand der Planungen sowie zu Vereinbarungen zwischen Maxi Sports und dem Verein über die Nutzung des Profi Campus wollte Pitino nicht beantworten. Zu der SR-Anfrage würden sich der Verein und er "zu gegebener Zeit öffentlich äußern".

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 02.03.2024 berichtet.


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