Saarbrücker Theater Überzwerg hat neuen Spielplan vorgestellt
Für seine neue Spielzeit blickt das Theater Überzwerg in die Zukunft – und wirft dabei die Fragen der Zeit auf. Auf dem Plan steht unter anderem George Orwells düstere Zukunftsvision „1984“, die nach Einschätzung der Theatermacher längst von der Realität eingeholt wurde.
Nach der Saison ist vor der Saison – das gilt auch für das Saarbrücker Kinder- und Jugendtheater Überzwerg. Die Spielzeit 2024/25 ist mit 231 Aufführungen und 16.700 Zuschauern zu Ende gegangen, und am Mittwoch hat das Theater den neuen Jahresspielplan 2025/26 vorgestellt. Als Motto hat man sich dafür das Kunstwort „Zukunst“ ausgedacht.
Suche nach dem Platz im Leben
Der neue Spielplan enthält drei Premieren: Den Anfang macht am 18. Oktober George Orwells dystopischer Roman „1984“, inszeniert von Kristo Šagor. Die Zukunftsvision über den totalitären Überwachungsstaat ist für das Theater so aktuell wie nie. „Die digitale Welt, in der wir uns ständig beobachtet fühlen und die politische Manipulation, die uns tagtäglich begegnet, haben Orwells Dystopie längst eingeholt und werfen viele Fragen auf“, heißt es in der Beschreibung zu dem Stück, das ab 14 Jahren freigegeben ist.
Auf Basis des gleichnamigen Bilderbuchs von Jon Klasen erzählt „Aus heiterem Himmel“ von einer Schildkröte, einem Gürteltier und einer Schlange, die an einem scheinbar ganz normalen Tag ihren Lieblingsplatz suchen. Dabei geht es auch um den richtigen Platz im Leben, um Zugehörigkeit und Zufall. Denn Überraschung und Abenteuer können schon hinter der nächsten Ecke lauern. Das Stück ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. Premiere ist am 12. April 2026.
Nach den Regeln spielen – oder Widerstand leisten?
In „Zwanzig Eimer Wasser“ (ab vier Jahre) kommt eine neue Regierung an die Macht und stellt an Emilias Schule einiges auf den Kopf. Jetzt gibt es klare Vorgaben, wer was darf und wer nicht. Emilia gerät dadurch in einen Konflikt zwischen den eigenen Chancen und der Benachteiligung ihrer Freundinnen. Soll sie nach den Regeln spielen oder sich wehren? Entwickelt wurde das Stück über Recht und Unrecht zusammen mit dem Autor Fayer Koch. Es ist ab dem 9. Mai 2026 zu sehen.
Darüber hinaus führt das Theater Überzwerg in der kommenden Spielzeit eine Reihe von Stücken weiter. Dazu gehören die Adaption von Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“, „Das Tagebuch der Anne Frank“, das Klangstück „Plitsch!“ oder auch „Der fabelhafte Die“.
Umfangreiches Begleitprogramm
Zu den Stücken werden Workshops angeboten, außerdem gibt es auch diesmal das bekannte Begleitprogramm für Erzieher und Lehrkräfte. Neu ist ein Projekt „Lass mal raus gehen“, bei dem Jugendliche spielerisch Saarbrücken und die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum erkunden können. Daraus soll für den 30. Mai 2026 eine Präsentation entstehen.
Karten für die Vorstellungen von September bis Dezember 2025 sind ab sofort unter www.ueberzerg.de oder per Telefon unter 0681-958283-0 erhältlich.