Süßigkeiten in einem Snackautomaten (Foto: IMAGO / CHROMORANGE)

IKK Südwest warnt vor Snackautomaten in Schulnähe

  17.05.2025 | 18:58 Uhr

Die Zahl sogenannter Snackautomaten steigt und steigt. Häufig werden sie in der Nähe von Schulen aufgestellt. Der Krankenkasse IKK Südwest ist das ein Dorn im Auge. Kinder und Jugendliche würden dadurch dazu verleitet, zu viel Zucker und ungesunde Zusatzstoffe zu konsumieren. Für die IKK haben auch die Kommunen eine Mitverantwortung.

Süßigkeiten in bunten Verpackungen für wenige Euro an der Straße kaufen: Das wird immer häufiger möglich – durch Snackautomaten. Die Krankenkasse IKK Südwest kritisiert, dass immer mehr dieser Automaten aufgestellt würden, auch im Umfeld von Schulen.

Beispiele im Saarland gibt es laut der IKK viele – etwa die Snackautomaten vor dem Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium in Völklingen. Auch unweit der Herbert-Binkert-Schule in Güdingen, der Grundschule Römberberg in Saarlouis, der Grundschule Laurentius in Schwalbach und der Walddorfschule in Altenkessel befänden sich nur wenige Gehminuten entfernt diese Automaten mit Süßigkeiten und süßen Getränken.

Zu viel Zucker kann Erkrankungen hervorrufen

Der Chef der IKK Südwest, Jörg Loth, kritisiert, dass dadurch die Arbeit derer unterlaufen werde, die Kindern und Jugendlichen einen bewussten Umgang mit dem Thema Ernährung beibringen möchten - etwa Programme zur Ernährungsbildung in Schulen und Kitas oder auch gesunde Cafeteria- und Mensaangebote.

Die Folge: Ein zu hoher Zuckerkonsum. Das könne zu "vermeidbaren Krankheiten wie Adipositas und Typ-2-Diabetes und langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen", teilt die IKK Südwest mit.

Kommunen sollen handeln

Die Krankenkasse fordert deshalb auch Kommunen auf, gegen das Aufstellen der Snackautomaten vorzugehen. "Es kann nicht sein, dass öffentliche Institutionen auf der einen Seite Millionenbeträge in präventive Angebote investieren, aber auf der anderen Seite durch gesundheitsgefährdende Automaten an öffentlichen Plätzen, insbesondere in der Nähe von Schulen, ein wenig gesundes Angebot sehr einfach zugänglich machen", so Loth.

Es sollten aus seiner Sicht klare Regeln geschaffen werden, damit die Automaten nicht im Umfeld von Bildungseinrichtungen aufgestellt werden dürften. Die IKK Südwest sieht aber auch die Betreiber und Hersteller in der Pflicht. "Es reicht nicht aus, auf die Nachfrage zu verweisen – es ist die bewusste Entscheidung der Betreiber, Kinder und Jugendliche mit zuckerhaltigen Produkten zu locken und zu einem ungesunden Lebensstil verführen."

Völklingen will keine Maßnahmen gegen Automaten ergreifen

Die Stadt Völklingen, wo vor dem Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium solche Automaten stehen, teilte auf SR-Anfrage mit, dass Snackautomaten oft auf privaten Grundstücken platziert würden. Dort könne "die Stadt keine direkten Maßnahmen gegen deren Aufstellung ergreifen".

Das Aufstellen von Snackautomaten sei eine gewerbliche Tätigkeit. Allerdings müsse das Gewerbe nur am Betriebssitz des Unternehmens angemeldet werden, nicht dort, wo die Automaten aufgestellt werden. Der Aufsteller müsse jedoch mit der örtlichen Stadtplanung, der unteren Bauaufsicht (UBA) und der Ortspolizei die Aufstellung des Automaten abklären.

Ansonsten sieht die Stadt die Verantwortung für eine gesunde Ernährung in erster Linie bei den Eltern und in der Erziehung.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 15.05.2025 berichtet.


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