Internetseite: Digitales Gedenkbuch „Jüdisches Leben in Saarbrücken und im Saarland“  (Foto: SR)

Neue Recherche- und Informationsplattform zu jüdischem Leben an der Saar

  21.01.2023 | 09:23 Uhr

Drei Jahre dauerten die Arbeiten an der neuen Online-Plattform der Stadt Saarbrücken, die einen tiefen Einblick in das jüdische Leben im Saarland im Laufe der Jahrhunderte gibt - am Freitag wurde sie offiziell vorgestellt. Kernstück ist eine Datenbank mit Opfern des Nationalsozialismus - mehr als 20.000 Einträge sind dort erfasst.

Die Stadt Saarbrücken hat am Freitag ein umfangreiches Recherche- und Informationssystem zur Geschichte des Holocausts - aber auch zur jüdischen Geschichte und zu jüdischem Leben im Saarland vorgestellt. Dieses "digitale Gedenkbuch" ist im Internet unter gedenkbuch.saarbruecken.de abrufbar.

Jüdische Geschichte greifbar machen

"Mit dem digitalen Gedenkbuch haben wir der Erinnerungskultur in Saarbrücken ein weiteres bedeutendes Element hinzugefügt", sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU). "Die jüdische Geschichte in der Landeshauptstadt und im Saarland wird auf dieser Website greifbar und erlebbar, auch dank des anschaulichen Fotomaterials."

Das Webportal besteht aus zwei großen Bereichen: "Fakten und Erläuterungen" und einer Opferdatenbank. In der ersten Rubrik wird in dutzenden Beiträgen unter anderem das jüdische Leben an der Saar beleuchtet und gezeigt, wie sehr etwa jüdische Kaufleute, Künstler und andere Persönlichkeiten das Gesicht insbesondere der Stadt Saarbrücken prägten.

Mehr als 20.000 Einträge in der Opferdatenbank

Herzstück ist die Opferdatenbank mit mehr als 20.000 Einträgen zu ermordeten und überlebenden Jüdinnen und Juden im Saarland, aber auch anderen Opfern des Nationalsozialismus. Dabei kann nach einzelnen Namen - aber zum Beispiel auch einzelnen Orten geforscht werden.

Drei Jahre dauerten die Arbeiten an diesem Projekt, das vom Stadtarchiv erstellt und zu rund 80 Prozent von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert wurde. Es richtet sich insbesondere auch an Wissenschaftler und Familienforscher, soll zum Beispiel aber auch als Grundlage für Schulprojekte dienen.


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