Gelebte Inklusion im Sportverein
Inklusion bedeutet eine Umgebung zu schaffen, die allen Menschen gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht - auch im Hobby-Bereich. Der katholische Sportverband "Deutsche Jugendkraft" und die HG Saarlouis haben "Handball verbindet!" ins Leben gerufen. Ein Projekt für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung.
Wie wird Inklusion im Saarland umgesetzt? Gibt es Projekte an denen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen teilnehmen können und wenn ja, wie werden diese dann angenommen? Unter dem Motto - "Wir wollen mitmachen!" stellt SR 3 Projekt im Saarland vor.
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Eines dieser Projekte ist "Handball verbindet!". Ins Leben gerufen wurde es vom katholischen Sportverband "Deutsche Jugendkraft", kurz DJK Roden, und der HG Saarlouis. Ziel ist es, allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen - auch im Sport.
Mehr als nur Handball spielen
Im Mai hatten die DKJ Roden und die HG Saarlouis einen "Tag der Inklusion" organisiert, um ihr Projekt "Handball verbindet" bekannt zu machen.
Förderschullehrerin Isabel Steinmill hatte in einem Handball-Kurs an ihrer Schule die Erfahrung gemacht, dass auch Kinder mit Behinderung komplexe Sportarten erlernen können. Und dass sie ehrgeizig sind.
Doch bei dem Projekt soll es nicht nur um den reinen Sport gehen. Gemeinschaft und Spaß an der Sache sind genau so wichtig.
Kinder lernen voneinander
Eine Familie hat ihre vierjährige Tochter mit Down Syndrom beim Projekt angemeldet. Immer donnerstags, wenn die Zeit es zulässt, trainiert das Mädchen mit. Die Kinder hätten untereinander kaum Berührungsängste und würden auch voneinander lernen, so der Eindruck der Mutter. Und intuitiv würden die Kinder untereinander auch Rücksicht nehmen.
Vereine sollten mehr Mut zeigen
Noch sei Inklusion beim Sport im Saarland eher die Ausnahme, sagt Steinmill. In den Köpfen vieler Vereins-Vorstände gebe es noch zu viele Barrieren.
Im Rahmen des Projektes soll deshalb auch ein Inklusionslehrgang für Trainerinnen und Trainer angeboten werden, um zu vermitteln, wie Training gestaltet werden kann, so dass alle Kinder mitmachen können.
Trainerin Steinmill wünscht sich von ihren Kolleginnen und Kollegen mehr Mut, "so dass in zehn Jahren keiner mehr darüber nachdenken muss, was Inklusion ist, sondern dass es für uns zur Normalität gehört", sagt sie. Denn wenn Menschen mit Behinderung und ohne Behinderung zusammenspielen, dann sei das ein Mehrwert für alle.
Interesse von anderen Vereinen
Auch wenn die Inklusion bei "Hanball verbindet!" langsam anläuft - einige Sportvereine zeigen bereits Interesse und wollen die Inklusion bei sich weiter voranbringen. Die DJK Roden und die HG Saarlouis stehen ihnen dabei gerne unterstützend zu Seite.
Mehr zum Thema Inklusion
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 27.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle