Urlaub alleine oder mit Haustier?

Ab in den Urlaub – mit oder ohne Haustier?

  25.08.2023 | 18:37 Uhr

Die Urlaubszeit stellt Haustierbesitzer immer wieder vor die Frage: Nehme ich meinen Liebling mit? Wenn nicht - wer kümmert sich um das Tier? Wir haben ein paar Möglichkeiten zusammengestellt...

Man sieht es immer wieder zur Urlaubszeit: Tiere werden ausgesetzt, vor dem Tierheim angeleint oder einfach auf andere Weise entsorgt. Die Tiere werden plötzlich unbequem und stören nur. Resultat: Die Tierheime und Tierhäuser platzen aus allen Nähten, mancherorts besteht aus diesem Grund Aufnahmestopp.

Es gibt aber auch Situationen, in denen es für das Tier eine Qual wäre mitzureisen, sei es, dass es die Reise im Frachtraum im Flugzeug verbringen müsste, es panisch oder reisekrank wird. In solchen Fällen ist es besser für das Tier in seiner gewohnten Umgebung zu bleiben.

Egal ob Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel oder Amphibie: Wer sich vor der Anschaffung des Tieres keine Gedanken macht, wo und von wem es während des Urlaubs oder auch eines Krankenhausaufenthaltes versorgt werden kann, tut dem Tier nichts Gutes.

Welche Möglichkeiten gibt es?


Tierheime

Der erste Gedanke ist wahrscheinlich das Tierheim. Manche nehmen auch Pflegegäste auf. Aber es besteht für die Tierheimleitung immer die Unsicherheit, ob das Tier auch wirklich nach dem Urlaub wieder abgeholt wird. Hier sind Vertrauen und Menschenkenntnis ganz wichtig. Eine medizinische Versorgung ist hier auf jeden Fall gegeben.


Tierpensionen

Bei Tierpensionen sollte der Tierbesitzer sich nach der Qualität und Ausbildung der Anbieter erkundigen. Braucht ein Tier medizinische Versorgung wie Tabletten oder Insulin, sollte dies auch möglich und gesichert sein. Wenn in der Pension ein*e ausgebildete Tierarzthelfer*in arbeitet, wäre dies optimal. Eine gute Tierpension hat auch einen Tierarzt, der sich im Notfall um erkrankte Pensionsgäste jederzeit kümmert.

Auf jeden Fall sollte genug Platz für die Tiere vorhanden sein. Auch für Einzelgänger sollten die Räume beziehungsweise Käfige ausreichend groß, sauber und zum Beispiel bei Katzen mit einem Kratzbaum und Spielzeug  ausgestattet sein. Für Hunde, Katzen und Kaninchen ist ein großes und gesichertes Freilaufgehege optimal.

Tipp: Lange vor dem geplanten Urlaub der Tierpension einen Besuch abstatten, um sich die Gegebenheiten und die Betreiber anzuschauen, sozusagen‚ um sich zu beschnuppern. Man vertraut ihnen immerhin ein Lebewesen, ein Familienmitglied an. Und wenn man sich entschieden hat, frühzeitig einen Termin festlegen.


Mobile Tierversorger

Mobile Tierbetreuer*innen fahren zu den Tieren und kümmern sich um die Gesamtversorgung wie Fressen und Trinken geben, Katzentoilette reinigen – je nach Tier und Absprache bis zu zweimal oder öfter am Tag. Die Gebühren richten sich nach dem Aufwand der Betreuung und den Kilometern. Mobile Tierbetreuer*innen sind begehrt, daher immer frühzeitig anfragen und einen Kennenlernen-Termin vereinbaren.

Eine Katze mit Sonnenbrille sitzt vor einem Getränk (Foto: Pixabay / Faker Fox)


Private Tierbetreuer*innen

Die beste Lösung – neben dem Mitnehmen des Tieres – liegt oft ganz nah: Verwandte, Freunde oder Bekannte sind nach Anfrage oft und gerne bereit, sich um das Tier zu kümmern. Es sollte eine Person des Vertrauens von Tier und Mensch sein, die das Tier kennt und bei sich aufnimmt oder im Zuhause des Tieres während der Abwesenheit von Frauchen und Herrchen Hund, Katze oder welches Tier auch immer versorgt. Das umfasst nicht nur die Futtergabe, sondern auch das Beschäftigen mit Spielen und Gassi gehen.

Es gibt aber auch Tiersitter*innen, die ihre Dienste im Internet auf Portalen oder am Schwarzen Brett anbieten, oft sind dies Privatpersonen wie Student*innen. Vielleicht kennen sie selbst Situationen, in denen ein Tier versorgt werden musste oder sie können selbst kein Tier halten. Mit ihrer Tierliebe helfen sie gerne  - und verdienen sich nebenbei noch ein zusätzliches Taschengeld. Manche Tiersitter*innen haben feste Preise von unterschiedlicher Höhe, je nach Aufwand der Betreuung des Tieres oder ob über Nacht beim Tier geblieben wird. Auch hier sollte eine eventuelle medizinische Versorgung nach Einweisung des Tierbesitzers gesichert sein.


Urlaub auf Hand

Hier wird eine Unterbringung angeboten oder gesucht. Die kann in einem Urlaubsort an der Küste, in den Bergen oder im Ausland sein. Wer zum Beispiel seinen Urlaub auf einem Bauernhof verbringen möchte und was Passendes gefunden hat, bezahlt nichts für die Unterbringung, sondern kümmert sich um die Tiere. Somit ist die Versorgung der Tiere gesichert und die Besitzer können selbst ein paar Urlaubstage mit gutem Gewissen verbringen. Hier ist Vertrauen ganz wesentlich.


Immer wichtig und nie vergessen!

Ein Heimtierausweis für die EU (Foto: SR / Christine Niessen)

Ob man sich nun für die Unterbringung in einer Tierpension, die Betreuung beim mobilen Tiersitter oder einer Privatperson entscheidet: Das Wohl des Tieres steht an oberster Stelle. Sollte man bemerken, dass es ihm nicht gut geht, sofort Herrchen oder Frauchen informieren. Die Adresse und Telefonnummer des Haus-Tierarztes und der Impfpass und eventuell eine Medikamentenliste müssen immer in greifbarer Nähe liegen.
Außerdem ist eine Liste mit den Vorlieben und Eigenheiten des Tieres hilfreich für den Tiersitter.


Das Tier kommt mit!

Mit Vierbeinern in den Urlaub zu fahren bedeutet eine gewissenhafte Vorbereitung. Wird das Tier reisekrank? Wie viele Pausen sind einzuplanen? Hat man genug Wasser und Futter dabei? Welche Impfungen sind vorgeschrieben? Muss das Tier gechippt sein? Habe ich alle Medikamente? Wo ist ein Tierarzt oder eine Tierklinik am Urlaubsort beziehungsweise auf der Route?


Unterkunft

In vielen Hotels, Ferienhäusern und Campingplätzen das Mitbringen von Tieren meist aus hygienischen Gründen verboten. Aber es gibt mittlerweile auch viele Angebote für sogenannte Hundehotels. Wer mit dem Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs ist, hat in der Nebensaison gute Chancen, sein Tier mit auf den Campingplatz zu nehmen.

Ein Hund trägt eine Mütze (Foto: Pixabay / Antranias)

Wer mit seinem Hund in Deutschland Urlaub machen möchte, der findet beim Deutschen Tourismusverband die Pfotenklassifizierung für hundefreundliche Ferienunterkünfte.

Das Reisen mit Katzen ist komplizierter. Es kann gutgehen. Voraussetzung: Die Katze mag Autofahren, ist an den Menschen gebunden, vor der Abreise rechtzeitig von der Entdeckungstour zurück ist und steigt in das richtige Auto ein.
Eine Anmeldung bei TASSO ist daher für jeden Vierbeiner unumgänglich.

Andere Katzen werden schon panisch, wenn sie die Katzenbox sehen. Für sie ist es besser, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben.

Auch Kaninchen, Vögel, Amphibien und andere Tiere sollten besser in ihrem Gehege und Terrarium zu Hause bleiben.


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