Deutsche Panzer in Luxemburg (Foto: SR)

Heute noch müssen wir fort – 10. Mai 1940 – Schicksalstag für Luxemburg

  07.05.2018 | 08:56 Uhr

In der südluxemburgischen Stadt Esch-sur-Alzette bereiten sich die Menschen im Mai 1940 auf Pfingsten vor; die Stadt putzt sich heraus, die Kinder freuen sich auf die traditionelle Kirmes. Doch die wird nicht stattfinden. Denn am 10. Mai 1940 kommt der Krieg in das Großherzogtum. Deutschland überfällt das neutrale Luxemburg. Bis heute gilt der 10. Mai dort als „Schicksalstag“ – denn auf einen Schlag änderte sich das Leben der gesamten Bevölkerung.

Für die Menschen im Süden ist die Besetzung wegen der Nähe zu Frankreich besonders gefährlich, denn nur wenige Kilometer entfernt verläuft die Maginotlinie. Dieses Bunker- und Verteidigungssystem soll nach der Erfahrung des Ersten Weltkrieges einen erneuten deutschen Einmarsch in Frankreich verhindern. Im Ernstfall werden die Kanonen auch Luxemburg beschießen.

Wir müssen fort!

Zehntausende Menschen aus dem Süden des Landes müssen deshalb ihre Heimat verlassen, um nicht Opfer von etwas zu werden, was man heute als „Friendly Fire“ bezeichnen würde. Wer nicht in den Norden Luxemburgs gehen kann, wird über die Grenze nach Frankreich evakuiert.

Die luxemburgische Großherzogin, die Regierung und deren Familienangehörigen flüchten über Frankreich, Spanien und Portugal bis nach Kanada und in die USA. Die Großherzogin und ihre Minister lassen sich schließlich in London nieder, wo sie eine Exilregierung bilden.

Autorin Annette Bak hat bislang unveröffentlichtes Archivmaterial ausfindig gemacht.

"Heute noch müssen wir fort – 10. Mai 1940 – Schicksalstag für Luxemburg" an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 10. Mai, 18.45 Uhr, im SR Fernsehen. Dritter Teil der Dokumentationsreihe über die Evakuierung im Saarland, in Lothringen und in Luxemburg im Zweiten Weltkrieg. Von Annette Bak.

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