Die Reportage am Samstag - "'eSport' – Zocken um Ruhm, Ehre und jede Menge Geld"

eSportler verdienen an einem Abend so viel wie manch andere in einem halben Jahr. Mit einem Job, den viele überhaupt nicht als Arbeit bezeichnen würden. In Videospielen gegeneinander anzutreten ist zu einem Massensport geworden. Millionen Jugendliche und junge Erwachsene rund um den Globus üben diesen Sport aus – viele auch im Saarland.

Dominik Schwenk zum Beispiel. In seinem St. Ingberter Zocker-Zimmer hat er sich an die Spitze der deutschen virtuellen Bundesliga gespielt. Über eine Konsole spielt Schwenk unter seinem Spitznamen „Superschwenker“ Fußball – und steuert Messi, Ronaldo und Co per Controller über den virtuellen Rasen. Und zwar so gut, dass er quasi eSportler im Nebenberuf geworden ist.

Leben vom eSport

Die ganz großen Spieler können von ihren flinken Fingern sogar ganz leben. Preisgelder von mehreren Hunderttausend Euro sind schon fast die Regel. Das Geld kommt aus der Computerspielbranche und von großen Sportvereinen, die im eSport einen Markt für sich entdeckt haben. Selbst die Politik ist auf den elektronischen Sport aufmerksam geworden und hat ihn im Koalitionsvertrag einen extra Platz eingeräumt. In kurzer Zeit hat sich damit das Computerspielen von seinem Schmuddelimage befreit – unbemerkt von einem Großteil der Gesellschaft.