Land und Leute - "La Meuse à vélo"

Auf 874 Kilometern verbindet sie die östliche Champagne mit den westlichen Vogesen, dem zentralen Lothringen um Verdun und die Ardennen, bevor sie als Maas durch Belgien und die Niederlande Richtung Rhein bei Njimwegen wandert. Sie verbindet auch wichtige Epochen der französisch-deutschen Geschichte auf ihrem Weg: Als Grenzfluss der mittelalterlichen Reiche von Lothringen und Burgund auf der einen, englischen und französischen Besitztümern auf der anderen Seite. Es ist der Fluss, an dem Jeanne d‘ Arc aufwuchs, die spätere Jungfrau von Orleans. Wo sich die Völker im Großen Krieg abschlachteten rund um Verdun, wo sich heute ehemalige Industriestandorte mit Naturlandschaften verbinden. Die Meuse zeigt sich dabei behäbig, gewunden, beschaulich. Die Menschen hier leben entspannt und sind stolz auf ihren Fluss. Aber auch die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Dörfer und Kleinstädte ist nicht zu übersehen. In drei Etappen ist unser Reporter Jochen Marmit mit dem Rad der französischen Meuse gefolgt.

Die dritte und letzte Etappe beginnt in der Festungsstadt Sedan. Hier wurde Frankreichs großer Feldmarschall Henri de Turenne geboren. Charleville-Mézières ist dagegen die Stadt eines jungen Mannes, der mit seinen modernen Gedichten bis heute Weltruhm erlangt hat: Arthur Rimbaud. Gleich nebenan im Wald von Aiglemont gründete der Anarchist Fortuné Henry eine Kolonie als Gegenentwurf zur Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts. Die Reise geht weiter durch das grüne, steile Ardennental der Meuse entlang alter Industriestädte wie Bogny-sur-Meuse und führt durch die ehemaligen „Spanischen Niederlande“ vorbei an Revin bis zur Grenze nach Givet.