Logo der Sendung "Hörstoff" (Foto: SR)

HörStoff: "Oshilongo heißt Zuhause"

  18.04.2017 | 08:30 Uhr

"Oshilongo heißt Zuhause – Identitätssuche zwischen ostdeutschem Pioniergruß und namibischer Steppe", ein Beitrag von Juliane Ziegler in der Sendereihe "HörStoff" am Samstag, 22. April, 9.05 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.

In der DDR wurden sie „Schokoladenkinder“ genannt, in Afrika sind sie „die aus Deutschland“ – Lucia Engombe ist sieben Jahre alt, als sie Ende der 70er Jahre nach Mecklenburg kommt. In Namibia herrscht Krieg. Zum ersten Mal in ihrem Leben sieht sie Schnee, soll Weihnachtslieder lernen, versteht nicht gleich, dass Zahnpasta nichts zum Essen ist und soll nach sozialistischem Vorbild zur künftigen Elite Namibias erzogen werden.

Zwei Mal entwurzelt

Als der Zusammenbruch der DDR und die Unabhängigkeit Namibias zeitlich fast zusammenfallen, müssen die Jugendlichen zurück. Lucia Engombe ist 18, als sie wieder nach Namibia kommt. Ein zweites Mal entwurzelt muss sie sich erneut ein Zuhause schaffen. Und nachdem sie in der DDR Fremdenfeindlichkeit zu spüren bekam, erlebt sie in Namibia, ihrer Heimat, deutlichen Rassismus. Heute ist sie 43 Jahre alt und lebt in Windhoek. Halt gefunden hat sie all die Jahre in ihrem Glauben.

Ndamona Ya-Otto war ebenfalls eines der „DDR-Kinder“. Im Gegensatz zu Lucia lebt sie heute in Köln. Auch sie hatte Schwierigkeiten, ihren Weg zu finden, aber sagt heute: „Mein Zuhause ist da, wo meine Kinder sind. Ich habe meine Heimat in mir drin und nehme sie mit wie eine Schnecke ihr Häuschen.“

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja