SR-Online
Zeitzeugen Biografien: Karl-Günther Lavall

Überraschendes Aus


Das Aus für die Kohlenwertstoffbetriebe 1973 kam für uns sehr überraschend. Aber wenn ich mal im Nachhinein so überlege, konnte man eigentlich damit rechnen. Einmal kam der Zusammenschluss mit der ARBED. Die ARBED hatte natürlich auch in anderen Bereichen Kohlenwertstoffbetriebe, und der Anfall der Steinkohle wurde immer geringer. Es wurde weniger Hochofenkoks benötigt. Da man andere Erze verhüttete, die weniger Koks zur Reduktion benötigten, und aus anderen wirtschaftlichen Gründen haben Kokereien einfach dicht gemacht. Wenn ich eine Anlage habe, die am Tag 450 Tonnen Teer verarbeiten kann und es kommen am Tag nur 200 Tonnen, dann fängt so eine Anlage an unwirtschaftlich zu werden. Das war auch meiner Ansicht nach mit ein Grund, die so genannten Kohlenwertstoffbetriebe zu schließen.

Die Kollegen sind nach der Schließung alle im Werk untergekommen. Etliche gingen in den Versand, etliche in die Datenverarbeitung.

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