Früherkennung von Alzheimer mit saarländischer KI-Entwicklung
In Saarbrücken entwickelt das Unternehmen KI:Elements Systeme, die dabei helfen sollen, neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Depressionen frühzeitig zu erkennen – und zwar allein durch die Analyse der Sprache.
Künstliche Intelligenz (KI) – für viele klingt das noch nach Zukunft, dabei ist sie in vielen Bereichen schon längst angekommen. So auch in der Medizin. Die Früherkennungs-Software der Saarbrücker Firma ki:elements setzt zur Früherkennung von neurologischen Krankheiten auf eine Sprachanalyse, die von der Ki ausgewertet wird.
Fünf Jahre vor den ersten Warnzeichen
Die Software achte dabei auf sprachliche Auffälligkeiten, erklärt Niklas Linz, Geschäftsführer von ki:elements, denn bei vielen neurologischen Erkrankungen spreche man aufgrund von Muskel-Fehlfunktionen undeutlicher bzw. unverständlicher. Die KI höre das, lange bevor wir Menschen das wahrnehmen, sagt er. Und zwar bis zu fünf Jahre, bevor erste Warnzeichen auftreten.
Kleinste Veränderungen in der Stimme
Die KI merkt die kleinsten Veränderungen in der Stimme. Denn warum sie klingt, wie sie klingt, liegt auch an den Organen - beispielsweise Lunge, Stimmbänder oder die Muskulatur im Mund. Krankheiten, die diese Organe betreffen, "können sich auf die Stimme niederschlagen", sagt Linz. Und genau hier setze die Erkennungssoftware an.
Test-Erfolg: Parkinson erkannt
Susanne arbeitet bei ki:elements. Ihr Mann musste immer wieder als Test-Person ran. Und tatsächlich hat die KI bei ihm etwas entdeckt: "Mein Mann ist ein Parkinson erkrankt, wir waren immer wieder 'Versuchskaninchen' hier in der Firma" und dank der Software hat man die Erkankung entdeckt."
Ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig solche Technologien für die Früherkennung neurologischer Erkrankungen sein können.
Ein Standarttest für die Zukunft?
Und genau das soll die Software möglich machen: Auf einfachem Weg rechtzeitig helfen, so zumindest stellt sich Geschäftsführer Niklas Linz die Zukunft vor. Er könne sich etwa jährliche Vorsorge-Tests ab einem Alter von 70 Jahren vorstellen. Und das sei kein großer Aufwand, denn der Sprachtest dauere nur fünf Minuten, sagt er.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am XX.06.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.