Wellensittiche (Foto: pixabay)

Wellensittiche: bunt, verspielt, zutraulich und gesellig

Lena Schmidtke   08.03.2022 | 11:16 Uhr

Hansi, Kucki und Bonnie –das sind klassische Wellensittich-Namen. In den 70ern, 80ern und 90ern hatte gefühlt fast jeder einen Wellensittich zuhause im Käfig. Aber ist das immer noch so? Was macht den Reiz an den Tieren aus? Und wie sollte man sie halten?

Wellensittiche gibt es mit grün-gelbem, blau-weiß-grauem und creme-weißem Gefieder. Die Farben sind alles Zuchtfarben. In der Natur sind Wellensittiche nur grün mit dunkel gesprenkeltem Körper und Flügeln. In Australien leben die Vögel in großen Schwärmen von 100 Tieren und mehr. So versteht sich auch von selbst, dass Wellensittiche gesellige Tiere sind, die man nicht allein im Käfig halten sollte.

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Wer mit dem Gedanken spielt, sich die bunten Vögel als Haustiere zu halten, sollte sich im Klaren sein, dass Wellensittiche in Gefangenschaft zwischen acht und zehn Jahre alt werden können und dass sie - wie alle Papageienvögel - ziemlich laut sind.

Kontaktfreudige und sprachbegabte Gesellen

Vor allem bei älteren Menschen seien Wellensittiche beliebt, sagt Günter Betz, der ein Zoofachgeschäft in Ensdorf betreibt. Kein Wunder, denn Wellensittiche könnten recht zahm werden, scheuen auch nicht den Körperkontakt und besonders Begabte lernen sogar das Sprechen. „Wenn sich das Tier wohlfühlt, kommt es auf sie zu. Es will zu ihnen. Dann beginnt es auch zu Sprechen. Der Wellensittich kann ganze Sätze sagen - wenn es zwischen Halter und Vogel stimmt“, so Betz. Der perfekte Gesellschafter also, besonders wenn man allein wohnt.

Genügend Platz zum Klettern

Damit sich der gefiederte Mitbewohner wohl fühlt braucht er genügend Platz, das richtige Futter und Abwechslung. "Ein Wellensittich-Käfig muss immer horizontal verdrahtet sein. Der Wellensittich will klettern, der will hoch. In der Regel hat ein guter Wellensittich-Käfig 70 Zentimeter Länge, 40 Zentimeter Breite und 60 Zentimeter Höhe", sagt Betz. Die Sitzstangen sollten aus Naturholz sein. Und natürlich braucht der Wellensittich auch immer frisches Wasser und das richtige Futter, zu dem auch Hirse und Grassamen gehören.

Freigang

Wer seinem Wellensittich etwas Gutes tun will, der sollte ihn regelmäßig aus dem Käfig lassen. Dabei sei für die Tiere das Fliegen weniger wichtig als das Klettern und Turnen, so Betz.

Hände weg von Spiegeln

Einen Spiegel sollte man im Käfig auf keinen Fall aufhängen. Die Tiere halten ihr Spiegelbild für einen Artgenossen. "Wenn die Tiere einsam sind, verpaaren sie sich mit ihrem Spiegelbild. Der Vogel füttert das Spiegelbild und denkt, dass das Spiegelbild ihn füttert. Den ganzen Tag, immer wieder. " Die Folge könne eine Kropfschleimhaut-Entzündung sein, die tödlich verlaufen könne.

Einsamkeit tut keinem gut

Für die Beschäftigung der Tiere gibt es aber einige andere geeignete Spielsachen wie zum Beispiel kleine Bälle. Aber viel besser ist es, einen Wellensichtich nicht alleine, sondern mindestens mit einem Artgenossen zu halten. Denn Einsamkeit tut keinem gut. Die Tiere brauchen Beschäftigung. Und es ist eine Freude, den Sittichen dabei zuzusehen, wie sie sich miteinander beschäftigen.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 08.03.2022 auf SR 3 Saarlandwelle

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