Äpfel hängen an einem verdorrten Apfelbaum in der heißen Mittagssonne (Foto: IMAGO / Ralph Peters)

2022 kein gutes Gartenjahr

mit Informationen von Katja Preißner   30.12.2022 | 09:20 Uhr

Am Ende des Jahres ist es auch Zeit in die Gärten zu schauen und eine Erntebilanz zu ziehen. Auch der älteste Obst- und Gartenbauverein des Saarlands schaut auf das Gartenjahr 2022 zurück und das war zu trocken und zu heiß.

2022 war kein gutes Gartenjahr. Die extreme Hitze mache den Gärtnern zunehmend zu schaffen, so Renate Koch, die Vorsitzende des ältesten Obst- und Gartenbauvereins des Saarlandes in Wadrill.

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Die extreme Hitze in den Sommermonaten sei dabei schlimmer als die Trockenheit. Die Pflanze könne gar nicht so schnell die zugegossene Feuchtigkeit aufnehmen, wie sie oben verdunstet. Dann würden die Blätter trotz Feuchtigkeit verbrennen.

Dichte Bepflanzung bietet Schutz

Im eigenen Garten setze Renate Koch daher auf eine dichte Bepflanzung, um ein bisschen Schatten aufzubauen. Salat säe die Vorsitzende daher zwischen Pflanzen mit einem höheren Wuchs, wie Lauch oder Kohlrabi. Letztere würden dem niedriger wachsenden Salat Schatten spenden. Auch regelmäßiges Mulchen sei wichtig.

Großer Ertrag bei Obstbäumen

Trotz Trockenheit und Hitze war der Ertrag bei den Obstbäumen in diesem Jahr groß. Zwar hätten manche Bäume einen Sonnenbrand erlitten, aber der Ertrag und auch die Qualität des Obstes waren in diesem Jahr gut.

Die Vorsitzende des Wadriller Vereins tippt auf die beständige Witterung als Grund für die gute Ernte. Vor allem die Birnen haben profitiert – uralte Sorten, die schon sehr lange in Wadrill heimisch sind. Für das kommende Jahr hofft Renate Koch dennoch auf weniger Hitze. Für die Zukunft, so die Vorsitzende, müsse geschaut werden, dass die Gärten ausreichend Schatten bekommen.

Banger Blick in die Zukunft

Axel Kammerer, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Wolfersheim kümmert sich mit dem Verein "Bliesgau Obst" um die Streuobstwiesen der Biosphärenregion. Deren Bilanz fällt dagegen weniger positiv aus. Man habe extreme Mengen an Wasser gießen müssen.

Mit der Trockenheit würden Tiefwurzler, die das Grundwasser anzapfen können, am besten zurechtkommen, so der Vorsitzende. Schlechter steht es dagegen um Streuobstwiesen. Die in Reihe gepflanzten Bäume könnten sich gegenseitig keinen Schatten spenden, denn die Förderungsrichtlinie würde immer weitere Abstände fordern.

Bienenvölker bedroht

Immer relevanter werde die Schädlingsbekämpfung bei den Bienen. Denn die Völker würden immer schwächer werden, so Kammerer. Hinzu kämen die invasiven Arten, wie die asiatische Hornisse, die ganze Völker töten würde. In Wolfersheim schaut man daher sorgenvoll nicht nur ins kommende Gartenjahr.

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 30.12.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.

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