Zeichen und Parolen der Friedensbewegung (Foto: Wolfram Steinberg/dpa)

Neues Wettrüsten: Wo bleibt die Friedensbewegung?

mit Informationen von Steffani Balle   01.02.2019 | 07:44 Uhr

Die USA haben ihren Rückzug aus dem Abrüstungsvertrag INF angekündigt. Zuvor hatten sie ein Ultimatum gesetzt, die atomaren Mittelstreckenraketen, die Russland kürzlich angeschafft hat, wieder abzubauen. Seit 30 Jahren ist dies das das erste Mal, dass es Streit zwischen den Supermächten um bodenstationierte Atomraketen gibt. Damals gab es eine starke Friedensbewegung. Und heute?

Die USA haben ihren Rückzug aus dem Abrüstungsvertrag INF angekündigt. US-Außenminister Pompeo sagte, der Rückzug trete in sechs Monaten in Kraft. Es sei denn, Russland lenke ein.

Der Abrüstungsvertrag INF hat für das Ende des Kalten Krieges gesorgt. 1987 haben die USA und die damalige Sowjetunion sich mit dem Vertrag dazu verpflichtet, atomare Mittelstreckenraketen weder herzustellen, noch zu besitzen oder gar zu testen.

Die USA wirft Russland vor, sich nicht an den Vertrag zu halten und hatte ein Ultimatum gestellt: Wenn Russland bis spätestens zum 01. Februar eine bestimme Mittelstreckenrakete nicht vernichtet, dann steigen die USA aus dem INF-Vertrag aus. Nun haben die USA ihren Austritt angekündigt.

Die russische Sicht

Wo bleibt die Friedensbewegung?

Frieden für alle Menschen auf der Erde. Das forderte Sängerin Joan Baez vor über 30 Jahren bei der größten Friedensdemo jemals in Bonn. Eine Angelegenheit von hunderttausenden von Menschen. Dieses große Engagement ist in der Zwischenzeit auf ein kleines Trüppchen Aufrechter zusammengeschrumpft.

Hans Hermann Bohrer ist einer dieser Aufrechten. Er ist bei jedem Ostermarsch in Saarbrücken dabei und zeigt etwas Verständnis dafür, dass es heute keine so große Friedensbewegung mehr gibt: Die Menschen hätten einfach keine Zeit mehr dazu.

Über dieses Thema wurde auch in "Guten Morgen" und in der "Region am Nachmittag" am 01.02.19 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet..

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