Uwe Conradt mit seiner Frau Jane zwischen Peter Strobel und Tobias Hans nach der Oberbürgermeister-Stichwahl 2019 in Saarbrücken (Foto: Becker&Bredel)

Conradt neuer OB von Saarbrücken

  09.06.2019 | 19:51 Uhr

Uwe Conradt ist der neue Oberbürgermeister von Saarbrücken. Der CDU-Politiker setzte sich am Sonntag in der Stichwahl gegen die bisherige Amtsträgerin Charlotte Britz ganz knapp durch. Damit regiert in Saarbrücken erstmals seit den 70er Jahren wieder ein CDU-Bürgermeister.

Nur 274 Stimmen – so klein war am Ende der Unterschied zwischen Sieger Conradt und Oberbürgermeisterin Britz. Conradt kam am Sonntag auf 50,3 Prozent der Stimmen. Die bisherige Oberbürgermeisterin Britz (SPD) erhielt 49,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 33,3 Prozent. Das könnte Conradt in die Karten gespielt haben. Nach 43 Jahren verliert die SPD damit zum ersten Mal das wichtigste saarländische Rathaus.

"Das ist ein fantastischer Tag heute. Ich bin stolz", sagte Conradt in einer ersten Reaktion. Die Wähler hätten dafür gestimmt, in Saarbrücken ein neues Kapitel aufzumachen. Er will die Landeshauptstadt zum wichtigsten Zentrum zwischen Frankfurt und Paris machen - und die Bürger zum Mitmachen einladen. "Ich möchte als Oberbürgermeister derjenige sein, der antreibt. Derjenige, der vorangeht. Aber ich möchte vor allem auch derjenige sein, der einlädt zum Mitmachen. Saarbrücken gemeinsam voran: Das ist mein Motto. Und das bleibt über den Tag hinaus."


Stadtteile stärker einbinden

Der 42-Jährige hatte im Wahlkampf kritisiert, Saarbrücken nutze seine vorhandenen Potentiale nicht. Es gebe eine hervorragende Forschungslandschaft, "wenn es jedoch darum geht, daraus konkrete Ansiedlungen zu machen, passiert einfach zu wenig." Außerdem kündigte Conradt an, die verschiedenen Stadtteile Saarbrückens wieder stärker einbinden zu wollen. Es gebe viele Stadtteile, die sich abgehängt fühlten.

Die abgewählte Bürgermeisterin Charlotte Britz zeigte sich nach der Wahlniederlage enttäuscht. "Das Leben ist hart. Wir müssen das so nehmen. Das ist Demokratie." Es habe mehrere Themen gegeben, die im Wahlkampf letztlich wohl eine mitentscheidende Rolle gespielt hätten. Britz verweist darauf, dass sie dabei auch keinen Konflikten aus dem Weg gegangen sei. Die Landeshauptstadt sieht sie grundsätzlich gut aufgestellt. "Ich hoffe, dass man jetzt darauf aufbaut."

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten des SR vom 09.06.2019 berichtet.

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