Das Logo der Uniklinik Homburg an einer Gebäudewand (Foto: SR)

Das CIPMM in Homburg

Carmen Bachmann   09.09.2020 | 15:37 Uhr

Wo immer öffentlich gebaut wird, scheint es schief zu gehen. Das stimmt so natürlich nicht: Vieles entsteht ohne Skandale.  Carmen Bachmann hat öffentliche Bauprojekte gesucht, die gut gelaufen sind. Heute: Das Forschungsgebäude CIPMM am Universitätscampus an der Uniklinik

Die Universität des Saarlandes baut ihren Campus in Homburg aus. Es gibt ein brandneues Hörsaal- und Bibliotheksgebäude. Im Bau ist ein neues Forschungsgebäude für die experimentelle Pharmakologie, das PZMS. Und schon vor fünf Jahren wurde das CIPMM eröffnet, eine hochmoderne Forschungseinrichtung.

„Das ist kein Haus mit ein bisschen Technik, das ist eine Maschine mit einer Hülle drum herum“, sagt Daniel Kempf, Abteilungsleiter staatlicher Hochbau im Bauministerium des Saarlandes.

Handfeste Probleme

Das Land war Bauherr des CIPMM. Und tatsächlich gab es beim Bau dieses hochkomplexen Gebäudes handfeste Probleme. Das zunächst ausführende Architekturbüro war offenbar überfordert. Es übernahm im laufenden Baubetrieb das Saarbrücker Büro Focht und Partner.

Geschäftsführer Stefan Paulitsch: „Die größte Herausforderung war es die ganze Baustelle komplett neu zu ordnen“ Planungschaos zu beseitigen war die eine Aufgabe, schon gemachte Fehler beseitigen, eine andere.  „An vielen Stellen waren wände gebaut, die noch gar nicht gebaut werden sollten, weil die technische Installationen noch gefehlt haben. Andererseits waren Wände teilweise schon geschlossen.“

Durchaus also Potenzial für eine längere Verzögerung bei der Fertigstellung des Gebäudes. Da war Verhandlungsgeschick gefragt: "Da muss man sich mit allen Fachplanern zusammensetzen, die Bedürfnisse artikulieren und Ablaufpläne erstellen. Dann müssen neue Termine gesetzt werden. Wenn Alle mitziehen, klappt das."

Rückhalt vom Bauherrn

Der Rückhalt vom Bauherrn, also dem Ministerium, war in dem Fall gegeben. Das Projekt musste ja vorangehen. Das Wagnis, die Bauleitung auszutauschen, hat zum Erfolg geführt, sagt Daniel Kempf: „Das ist immer eine schwierige Abwägung, man ist ja mit den Partnern nicht verheiratet. Da wägt man ab: Augen zu und durch oder man geht ins Risiko und sagt ´Wir machen einen Schnitt´“

Letztlich konnte das Gebäude trotz dieser Schwierigkeiten mit nur wenigen Monaten Verzögerung eröffnet werden. 36 Millionen Euro wurden hier verbaut, 20 hat das Land bezahlt, 16 Millionen der BUND.

Über dieses Thema wurde in der "Region am Nachmittag" am 9. September 2020 berichtet
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