Reduzierung des Fluglärms im Saarland gefordert (Foto: SR)

Dröhnender Fluglärm überm Saarland nimmt offenbar weiter zu

Mit Informationen von Lisa Krauser   31.08.2022 | 13:22 Uhr

Fluglärm im Saarland, das ist ein Dauerbrenner. Immer wieder beschweren sich Menschen mehrerer Gebiete im Land, dass dass der Fluglärm sie belastet, und dass er zunimmt.Die Forderung lautet, die Übungen der Bundeswehr, amerikanischer Kampfflugzeuge und anderer ausländischer Militärflugzeuge besser auf das Bundesgebiet zu verteilen. In den vergangenen Wochen haben sich die Beschwerden über Fluglärm im Saarland wieder gehäuft.

"Dieses Dauer-Dröhnen über den Wolken", ist Alltag für Peter Krächan. Der Rentner lebt mit seiner Frau idyllisch gelegen, direkt am Feld, neben einer Kuhweide in Wustweiler. Aber diese Idylle verblasst angesichts des Fluglärms. Ein Dröhnen, das hier täglich außer an den Wochenenden zu hören sei, "bis nach 22 Uhr".

Bürgerinitiatve sammelt Beschwerden

Peter Krächan hat sich deshalb einer Bürgerinitiative angeschlossen, die seit knapp 20 Jahren gegen den Fluglärm kämpft: die Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung. Sie dokumentiert alle Kampfjetübungen und sammelt Beschwerden. Vergangene Woche sei es wieder besonders schlimm gewesen, sagt Peter Krächan.

Holger Marzen ist einer der Vorstände der Bürgerinitiative. Er wirkt abgebrüht, aber immer noch kämpferisch: "Das ist der normale Horror", sagt er. Marzen beruft sich auf Zahlen, die die Bürgerinitaitve selbst per Messung von Funksignalen ermittelt. Demnach habe der Fluglärm dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schätzungsweise um zehn Prozent zugenommen.

Übungsluftraum "TRA Lauter"

Konkret geht es dabei um den Übungsluftraum "TRA Lauter", zu dem das Saarland gehört, einer der insgesamt sechs Übungslufträume in Deutschland. Der TRA Lauter sei besonders stark genutzt, vor allem von Kampfjets aus Spangdahlem. Das müsse gleichmäßiger verteilt werden, so Marzen. Hier sieht er vor allem das Bundesverteidigungsministerium in der Pflicht.

Marzens Hauptforderung ist, dass das Bundesverteidigungsministerium die Betriebszeiten so anpasst, dass die US Airforce gezwungen ist, in andere Übungsräume auszuweichen. Peter Krächan aus Wustweiler schaut eher pessimistisch Richtung Himmel. Er kann sich nicht vorstellen, dass das Problem jemals so gelöst wird, dass er gut damit leben kann.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 31.08.2022 auf SR 3 Saarlandwelle

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