Ein Mitarbeiter eines Mineralöllieferanten bereitet die Betankung eines Tanks vor. (Foto: picture alliance / dpa | Patrick Pleul)

Benachteiligung von Ölkunden und mögliche Heizalternativen?

Interview: Simin Sadeghi/Christine Mörgen, Onlinefassung: Markus Person   15.09.2022 | 12:45 Uhr

Die Temperaturen sinken und bald werden die Heizungen wieder gebraucht. Viele Menschen haben Angst vor weiter ungebremst steigenden Energiepreisen. Über teures Gas wurde zuletzt ständig gesprochen, aber was ist mit den Ölkunden? Nicht wenige beschweren sich, dass die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden soll, aber nicht die auf Öl. Ist das tatsächlich so? Und welche Heizalternativen gibt es? Dazu im Interview: Christine Mörgen von der Verbraucherzentrale des Saarlandes.

Aktuell sei es so, dass die Preisentwicklung von Öl und Gas ähnlich verlaufe. sagt Christine Mörgen von der Verbraucherzentrale des Saarlandes im SR-Interview. Die Kilowattstunde Gas koste derzeit durchschnittlich etwa 16 Cent, der Liter Heizöl liege bei 1,60 Euro. Dadurch, dass beim Gas allerdings noch die Gasumlage dazukommt, steigt dort der Preis um rund drei Cent auf 19 Cent pro Kilowattstunde. Zwar hat der Gesetzgeber beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Gas zu senken - doch diese Senkung werde die Zusatzkosten durch die Gasumlage nicht komplett auffangen, so Mörgen.

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Alternative weniger Heizen?

Wer weniger heizt, der spart natürlich auch Energiekosten. Doch auch hier gibt es einige Regeln zu beachten. Wer bestimmte Räume in der Wohnung weniger stark heizen will, der sollte nicht unter eine Raumtemperatur von 16°C gehen. Ansonsten besteht laut Mörgen die Gefahr von Schimmelbildung, wenn feuchte Luft auf die dann kalten Raumflächen trifft. Um die Temperatur in stärker beheizten Räumen wie dem Wohnzimmer zu halten, gilt: Türen schließen.

Alternative Wärmepumpe oder Pelletheizung?

Alternativen zum Heizen mit Öl oder Gas können Pelletheizungen sein. Gerade da, sagt Verbraucherschützerin Mörgen, benötige man aber auch entsprechend Platz im Keller zum Lagern des Brennmaterials. Bei bisherigen Ölnutzern ist der durch die Tanks im Keller in der Regel vorhanden, bisherige Gaskunden haben einen solchen Lagerraum aber eher selten zur Verfügung.

Eine alternative Heizmethode können auch Wärmepumpen sein. Aber auch hier gibt es Einschränkungen, denn nicht alle Gebäude sind dafür geeignet. So seien Wärmepumpenheizungen nur dort sinnvoll, wo mit niedrigen Vorlauftemperaturen geheizt werden kann. Und das hängt nicht nur vom Dämmstandard des Gebäudes ab, sondern auch von der Größe der zu beheizenden Fläche. Ob für ihr Gebäude eine Wärmepumpe infrage kommt, das können Eigentümer mit einer Heizlastberechnung prüfen lassen.

Mehr zum Thema

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 15.09.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.

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