Ein Mädchen erhält zwei Euro Taschengeld (Foto: dpa)

In der Schule Finanzen vermitteln

Reporterin: Nadja Schmieding/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   04.04.2023 | 07:13 Uhr

Viele - auch gerade junge - Menschen sind verschuldet. Dagegen will der bundesweit agierende "Geldlehrer-Verein" etwas tun. Eine der ehrenamtlichen Geldlehrerinnen ist die Saarländerin Isabel Sorg.

"Über Geld redet man nicht, hat ausgedient", sagt Isabel Sorg, Finanzexpertin und Chefredakteurin des Female Finance Forums. Sie ist außerdem eine ehrenamtliche Geldlehrerin und setzt sich dafür ein, dass junge Menschen einen besseren Umgang mit Geld erlernen.

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Aber was ist ein besserer Umgang mit Geld? Aktuell sind viele Menschen verschuldet, teilweise sogar überschuldet. Und das trifft schon Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren. Gerade mit der aktuellen Inflation steigt das Risiko der Überschuldung. Dagegen möchte der "Geldlehrer-Verein" vorgehen, indem die Mitglieder ehrenamtlich den Schülern Kenntnisse im Umgang mit Geld vermitteln. In Nordrhein-Westfalen ist das Programm schon angelaufen.

Umgang mit Geld trainieren

Das heißt, dass in NRW Geldlehrerinnen und Geldlehrer an die Schulen gehen und mit den Jugendlichen ab der neunten Klasse den richtigen Umgang mit Geld trainieren. Dabei ginge es ums "Geldrechnen" - also zum Beispiel was ein Kredit bedeute und mit sich bringe, sagt Sorg.

Kredite erklären

Was man an wen zahle, sei ein Thema. Es würde genau erklärt, was beim Kredit Tilgung sei und was die Bank davon bekomme, sagt Sorg. Von da leite man weiter zu Themen wie Schulden und Zinsen. Vor allem wolle man klar machen, was es bedeute, wenn sich Finanzierungen anhäuften.

Alle Bereiche des Finanzlebens

Aber nicht nur Kredite stehen auf der Agenda der Geldlehrerinnen und Geldlehrer. Auch Altersvorsorge spielt eine Rolle. Man erkläre den Jugendlichen das Rentensystem und in welchem Gefüge man sich da bewege, sagt Sorg.

Richtig haushalten

Außerdem geht es natürlich darum, wie man das Geld richtig haushalte. Das kann beim Taschengeld oder Nebenjob anfangen. Man bringe den Jugendlichen bei, verschiedene Töpfe anzulegen, aus denen man schöpfen könne, um auch ansonsten vielleicht unbemerkte Ausgaben zu umgehen, sagt Sorg.

Frühzeitig beginnen

Es sei wichtig, Jugendlichen noch vor dem Schulabschluss den Umgang mit Geld beizubringen, sagt Sorg. Denn danach habe man so viele finanzielle Entscheidungen zu fällen, dass es eventuell überfordere. Stattdessen solle es normalisiert werden schon im Kindesalter über Geld zu sprechen und den Umgang mit Geld vielleicht spielerisch schon im Kindergarten anzusetzen.

Ein Beitrag aus der Sendung "Guten Morgen" am 04.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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